13. Juni 2018

Cleaning up Dystopia

Das Indie-Game „Subaeria“ hält Action-Puzzler ordentlich auf Trab

Lesezeit: 2 min.

Bei Subaeria sollte man sich vom bunten Artdesign nicht täuschen lassen. Denn in der eigentlich düsteren Welt dieses Action-Puzzlers geht es äußerst rau zu. Wer nicht mehr nützlich für die Gesellschaft ist, wird buchstäblich entsorgt - und zwar von eigens dafür abgestellten Robotern, die gnadenlos Jagd auf ihren „Abfall“ machen. Genau dieses Schicksal droht plötzlich der jungen Styx, deren Social-Credits im Opening von Subaeria ohne zunächst ersichtlichen Grund fallen und die daraufhin gezwungen ist, sich gegen ihre öffentlich deklarierte Entsorgung zu wehren. Doch das Schicksal meint es auch weiterhin nicht gut mit Styx und so begeben wir uns mit unserer jungen Helden wider Willen auf eine gut zwei bis dreistündige Reise, um Rache am Herrscher von Subaeria zu nehmen. 

Schon zu Beginn macht der zum kleinen Preis von ca. 15 Euro für PS4, Xbox One und PC erhältliche Indie-Titel klar, das seine Stärken weniger in der eher rudimentären Comic-Erzählweise ohne zuviel Tiefgang als vielmehr im Gameplay-Bereich liegen. Denn unsere Angreifer erledigen wir nicht mit Waffen, sondern primär mit Timing und Geschick. Hilfe auf dem Weg durch die einzelnen Areale der schick inszenierten Unterwasserstadt gibt es nur von einer kleinen Drohne, wobei das gemeinsame Fertigkeitenrepertoire sukzessive ansteigt und wir so in der Lage sind, beispielsweise Alarmanlagen zu manipulieren. Im Kern geht es darum, unsere Robofeinde etwa in Laserfallen oder ähnliche Hindernisse zu locken, sie gegeneinander auszuspielen und uns mithilfe von Händlern weitere Vorteile in unserem Überlebenskampf zu organisieren.

Die Areale werden dabei ganz im Sinne des Roguelike-Ansatzes jeweils neu zufallsgeneriert, jedoch bleiben gerade einige wirklich harte Endgegner innerhalb des durchaus anspruchsvollen Puzzlers obligatorisch. Neben den aggressiven Feinden warten knifflige Rätsel, die meist den gesamten Raum und dessen Komponenten wie Barrieren, Schalter oder verschiedene Ebenen integrieren. Der Mix aus Gefecht und Kopfnuss funktioniert zwar einerseits dank guter Lernkurve und cleverer Einbindung vieler Faktoren innerhalb der Räume gut, jedoch macht uns die statische Kamera speziell bei der Einschätzung von Entfernungen und der Gegneraktionen oft das Leben unnötig schwer. Steuerung und Performance machen insgesamt eine gute Figur.

Fazit

Bei Subaeria darf man gerne mal wieder die Phrase vom leicht verschenkten Potenzial bemühen. Gerade hinsichtlich des Settings in Kombination mit der Story wäre mehr drin gewesen und auch die ziemlich kurze Spielzeit fällt trotz Roguelike-Arealen etwas zu knapp aus. Aber zuviel Meckern wollen wir nun auch wieder nicht, denn der Gameplay-Kern motiviert ungemein, wenn man sich mit immer weiteren Fähigkeiten im Gepäck durch die Gefahrenräume rätselt und sich speziell nach einem knackigen Bossfight über gelungene Trickschachzüge freut. Indie-Freunde sollten diesem Knobel-Action-Mix also durchaus eine Chance geben.

Subaeria • Studio iLLOGIKA • Roguelike-Action-Puzzler

Abb. © Studio iLLOGIKA

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.