10. April 2019 2 Likes

Die letzten Roboter kämpfen ums Überleben

Mit „Robo Sapiens“ hat C. Robert Cargill einen Roman in bester Isaac-Asimov-Tradition geschrieben

Lesezeit: 2 min.

Man könnte sagen, dass die Roboter in C. Robert Cargills „Robo sapiens“ (im Shop) vom Regen in die Traufe gekommen sind. Vor dreißig Jahren hatten sie schließlich genug von der jahrzehntelangen Ausbeutung. Genug von einem Leben als Haushaltsbots, Arbeiterbots, Sexbots. Genug davon, sich von den schwächeren Menschen herumkommandieren und versklaven zu lassen. Asimovs Robotergesetze ignorierend probten die Maschinen den Aufstand und löschten ihre ehemaligen Unterdrücker vollständig aus.

Doch die Freude über die gewonnene Freiheit währt nur kurz, denn während des Krieges haben einige intelligente Großrechner ganze Armeen von Bots unter ihre Kontrolle gebracht. Und nun bekämpfen sie sich gegenseitig, um als EWI, als Eine-Welt-Intelligenz, die alleinige Weltherrschaft zu übernehmen. Einige wenige Roboter weigern sich jedoch, im Universalbewusstsein der KIs aufzugehen, und sie schweben in tödlicher Gefahr. Brittle ist so ein Freibot und hat es bisher erfolgreich geschafft, sich der Übernahme durch die EWI CISSUS zu entziehen. Einsam und rastlos streift Brittle durch die Wüste, die früher der Nordosten der USA war und hält sich mit dem Ausschlachten abgeschalteter Roboter über Wasser. Doch Ersatzteile sind rar geworden, und auch andere Freibots suchen danach. Auf der Flucht vor CISSUS wird Brittle in einen erbarmungslosen Überlebenskampf verwickelt …

„Robo Sapiens“ berührt und regt zum Nachdenken an. Denn wer Brittles verzweifelten Kampf um Unabhängigkeit und Individualität miterlebt, wird sich unweigerlich die Frage stellen, wo und ob wir bei dem Recht auf freien Willen und Selbstbestimmung eine Grenze ziehen dürfen. Und das ist ein Thema, mit dem wir uns gerade im Hinblick auf die Zukunft, auf die wir zusteuern, dringend beschäftigen sollten. C. Robert Cargill gibt uns den richtigen Denkanstoß dazu.

C. Robert Cargill: „Robo Sapiens“ ∙ Roman ∙ Aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski ∙ Wilhelm Heyne Verlag, München 2019 ∙ 416 Seiten ∙ Preis des E-Books € 11,99 (im Shop)

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