„Senseless“ - Ein Kurzfilm von David Zamorano
Wenn der Krieg nie endet
David Zamorano hat 2020 mit „Senseless“ einen feinen, knapp 15-minütigen Kurzfilm vorgelegt, der mit sparsamer Animation und wenigen Farben auskommt, um seine Geschichte zu erzählen. Es geht um einen einsamen Außerposten irgendwo in einer kalten Einöde, der von einem Soldaten bewacht wird. Außer ihm sind da nur noch sein Gefangener (mit dem er Schach spielt) und ein Fuchs (der mit ihm spricht). Doch der verheerende Atomkrieg, in dem dieser Soldat kämpfte, ist längst vorbei.
Inspiriert wurde diese Geschichte natürlich von Hiroo Onoda, einem japanischen Soldaten, der sich noch Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf einer philippinischen Insel versteckte, weil sein Befehl lautete, sich weder zu ergeben noch Selbstmord zu begehen. Aber Zamoranos kleiner Film abstrahiert dieses Einzelschicksal ins Allgemeine und macht daraus ein atmosphärisches Kleinod, das zwar „nur“ die Sinnlosigkeit des Krieges verhandelt – das allerdings mit künstlerischem Nachdruck und Originalität–, aber manche Banalitäten kann man wohl nicht oft genug sagen.
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