9. April 2025

Booker-Preis 2025

Zwei SF-Romane auf der Shortlist

Lesezeit: 2 min.

Der Booker Prize wird seit 1969 an englischsprachige Romane verliehen, die im Vereinigten Königreich und Irland erschienen sind – darunter auch Übersetzungen ins Englische. Es ist mit Abstand der wichtigste britische Literaturpreis der Gegenwart.

Immer wieder schaffen es auch Titel mit Bezügen zum phantastischen Genre auf Long- oder Shortlist, zuletzt etwa Diane Cook mit „Die neue Wildnis“ (im Shop) oder Kazuo Ishiguro mit „Klara und die Sonne“ (im Shop). Paul Lynch konnte 2023 mit der Dystopie „Das Lied des Propheten“ den Preis sogar gewinnen. Gleiches gilt für Samantha Harveys „Umlaufbahnen“, die im vergangenen Jahr gewann.

In diesem Jahr nun haben es gleich zwei Science-Fiction-Romane auf die Shortlist geschafft. Die Dänin Solvej Balle ist mit ihrem Roman „On the Calculation of Volume, Book 1“ (Om udregning af rumfang, I) dabei, der auf Deutsch bereits 2023 als „Über die Berechnung des Rauminhalts I“ bei Matthes & Seitz erschien. Und „Under the Eye of the Big Bird“ der Japanerin Kawakami Hiromi, die ihre Laufbahn mit SF-Romanen begonnen hat und heute zu den großen Autorenstars ihrer Heimat gehört.

Balles Band (der erste von fünf kurzen Romanen, die in Dänemark bereits vorliegen) ist eine literarische Variation des „Murmeltier“-Zeitschleifen-Motivs, während Kawakami vom Ende der Menschheitsgeschichte in der fernen Zukunft erzählt.

Die Preisverleihung findet in diesem Jahr am 20. Mai 2025 in London statt.

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Das „Booker“ in Booker Prize bezieht sich übrigens nicht auf „Book“, sondern auf die Firma Booker McConnell, einen Lebensmittelkonzern, die ganz am Anfang mal Hauptsponsor des Preises war; so prosaisch geht’s manchmal zu. Der Preis ist jedoch immerhin mit £50,000 für den Sieger dotiert und hat auch für diejenigen, die es auf die Shortlist schaffen, noch £2,500 übrig. Sollte der Gewinnertitel eine Übersetzung sein, teilen sich Autor und Übersetzer den Betrag.

Aber wichtiger als das Preisgeld dürfte das Renommee sein, das mit dem von einer Jury ausgewählten Preis einhergeht. Und die Werbung, denn der prämierte Titel entwickelt sich in aller Regel zum Bestseller.

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