Mehr als Altersweisheit

2010, genauer gesagt an ihrem 81. Geburtstag, ging Ursula K. Le Guin (im Shop) unter die Blogger. Ende 2017 sammelte man ihre klügsten, wichtigsten, überraschendsten, interessantesten und ungewöhnlichsten Online-Einträge in einem thematisch sortierten Buch – immerhin fast ein Drittel ihres Outputs als Bloggerin, darunter kritische oder persönliche Essays, Naturbeobachtungen sowie Knittelverse für ihren Kater.

Bei den diesjährigen Hugo Awards wurde „No Time To Spare: Thinking About What Matters“ als Le Guins letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk – wie nicht anders zu erwarten – in der Kategorie Best Related Work ausgezeichnet. Anfang 2018 hatte die im Januar mit 88 Jahren verstorbene Grand Dame der Fantastik für die Buchsammlung ihrer späten Schriftstellerfreiheiten, Lebensweisheiten und Gedanken bereits posthum den PEN/Diamonstein-Spielvogel Award for the Art of the Essay erhalten.

Jetzt ist „To Time To Spare“ als „Keine Zeit verlieren. Über das Alter, Kunst, Kultur und Katzen“ in der Übersetzung von Annie-Marie Wachs bei Golkonda auf Deutsch erschienen. Neben der Einführung von Bestsellerautorin Karen Joy Fowler enthält die deutsche Ausgabe, die als Paperback und als E-Book vorliegt, noch ein exklusives Vorwort von Le Guin-Kennerin Karen Nölle, das die schöne Headline alt und weise, weiblich und böse hat.

Hier findet sich eine Leseprobe zum letzten literarischen Geschenk der großen Ursula K. Le Guin, die bis zum Schluss hellwach, scharfsinnig und blitzgescheit war.

Ursula K. Le Guin: Keine Zeit verlieren. Über das Alter, Kunst, Kultur und Katzen • Golkonda, München 2018 • 256 Seiten • Paperback: 18 Euro