7. April 2021

Die Chroniken des Universums: Der Sternenstrudel

Das erste Album der neuen SF-Comic-Serie von Ingo Römling („Malcolm Max“)

Lesezeit: 2 min.

Ingo Römling ist einer dieser Künstler, die man auf Anhieb erkennt – und jemand, dem man jeden internationalen Erfolg gönnt. Der 1969 in Frankfurt am Main geborene Zeichner bebilderte Titel wie „Malcolm Max“ und „Die Toten“, bevor er als erster deutscher Zeichner überhaupt mehrere offizielle „Star Wars“-Comics illustrierte. Nun hat er sich mit dem französischen Szenaristen Richard Marazano zusammengetan. Ihre neue Science-Fiction-Albumserie „Die Chroniken des Universums“ erscheint seit Sommer 2020 in Frankreich und ist im März mit dem ersten Band „Der Sternenstrudel“ auf Deutsch auch im Programm von Splitter gelandet.

Astrophysiker und Autor Mazarano, der schon Comics wie „Die drei Geister von Tesla“, „Eco Warriors“, „Der Schimpansenkomplex“ und „Die Expedition“ verfasste, legt im ersten Album ganz klassisch los: Die Geschichte setzt auf einem Raumschiff in der Zukunft und fern der Erde ein. Die Crew besteht aus menschlichen und außerirdischen Jugendlichen, die wiederum auf einen weisen Alten hören, dessen Kopf in einem Nährstofftank konserviert wurde und der für Außenmissionen einen Exo-Anzug braucht. Außerdem haben die Space-Studis und ihr Dekan, die sich auf einer Forschungsmission befinden, einen Gefangenen an Bord. Wir lernen kurz die Truppe kennen, es gibt einen Hauch futuristisches Worldbuilding, und schon wird das schnittige Schiff durch den titelgebenden Sternenstrudel gerissen – etwas, das eigentlich nur theoretisch möglich sein sollte und das es noch nie zuvor gegeben hat. Die Singularität bringt die Studenten auf einen fremden Planeten mit einem geheimnisvollen Alien-Tempel …

„Die Chroniken des Universums“ erfindet das Rad in diesem ersten Band keineswegs neu. Es geht Mazarano eher darum, die Figuren zu etablieren und die SF-Serie für Folgeabenteuer auf den Weg zu bringen. Alles in allem etwas unspektakulär und ein bisschen viel Ridley Scott, aber immerhin sind die Charaktere sympathisch. Und Ingo Römlings Artwork ist einmal mehr Panel für Panel, Seite für Seite ein echtes Vergnügen, egal ob Layouts, Storytelling oder Kolorierung. Die starke Optik trägt erheblich dazu bei, „Der Sternenstrudel“ über den Standard zu heben, der dieses Auftaktalbum von der Story her eigentlich ist.

Richard Marazano, Ingo Römling: Die Chroniken des Universums Bd. 1: Der Sternenstrudel • Splitter, Bielefeld 2021 • 56 Seiten • Hardcover: 16 Euro

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