Plötzlich Feind
George Takeis autobiografischer Comic „They Called Us Enemy“
Der 1937 in Los Angeles geborene George Hosato Takei spielte nicht nur Sulu in verschiedenen Inkarnationen von „Star Trek“. Der Amerikaner mit japanischen Wurzeln, der 2005 sein Coming-Out hatte, ist auch eine gefeierte Internet-Ikone und ein nimmermüder, einflussreicher Aktivist für Menschenrechte und für die friedlichen japanisch-amerikanischen Beziehungen.
Dass Letztere nicht immer einfach waren und über düstere Kapitel in der Vergangenheit verfügen, weiß dabei niemand besser als Takei, der als Kind zu den 120.000 japanisch-amerikanischen Einwohnern der Vereinigten Staaten gehörte, die während des Zweiten Weltkriegs von der US-Regierung zu Feinden erklärt und in Internierungslager eingesperrt wurden. Seine Erinnerungen, die bei allen historischen Ereignissen durchaus zeitlose Bezüge haben und wichtige zeitgeistkritische Werte für das kleine und große Miteinander vermitteln, verarbeitete Takei mit Hilfe der Co-Autoren Justin Eisinger und Steven Scott sowie Zeichnerin Harmony Becker jetzt im Comic-Roman „They Called Us Enemy“, der auf Englisch soeben beim angesehen Verlag TopShelf erschienen ist.
Die bereits viel gelobten Panel-Memoiren George Takeis, die einen direkt an J. G. Ballards autobiografischen, sogar verfilmten Roman „Das Reich der Sonne“ denken lassen, werden im Frühjahr 2020 von Cross Cult auf Deutsch veröffentlicht.
Abbildungen: © 2019 Top Shelf
George Takei, Justin Eisinger, Steven Sott, Harmony Becker: They Called Us Enemy • Top Shelf, Marietta 2019 • 208 Seiten • Paperback:$ 19,99 • Sprache: Englisch
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