21. September 2022 1 Likes

Jean-Michael Jarre: „Oxymore“ am 21. Oktober 2022

Weit mehr als nur ein neues Album

Lesezeit: 2 min.

Selbst eingefleischte Fans werden kaum abstreiten können, dass der Ruhm des französischen Elektronik-Altmeisters Jean-Michael Jarre vor allem auf seine beide Alben „Oxygène“ (1976) und Equinoxe (1978) basiert. Und mit Sicherheit weiß das auch Jarre, der Titel seines neuen Albums, „Oxymore“, spricht jedenfalls Bände.

Bei der am 21. Oktober 2022 erscheinenden neuen Scheibe handelt es sich aber nicht um eine Fortsetzung des Meilensteins von 1976, sondern um eine Hommage an Pierry Henry, einem Wegbereiter der elektronischen Musik und der Musique concrète, mit dessen Arbeit auch viele in Berührung gekommen sind, die nie von ihm gehört haben, denn sein 1967 erschienenes Stück „Psyché Rock“ ist in einer überarbeiteten Version die Titelmelodie der beliebten Zeichentrickserie „Futurama“.

Jarre und Henry hatten vor einigen Jahren angefangen, an Musik zu arbeiten, allerdings wurde nichts draus, da Henry im Sommer 2017 verstarb. Das fertig gestellte Material wurde von Jarre für „Oxymore“ verwendet, das klangtechnisch neue Wege beschreiten soll. Das Album wird nämlich in Stereo, Binaural und Dolby Atmos erscheinen. Zudem enthält das physische Produkt (CD & Vinyl) einen Code, der den Zugang zum binauralen Master in maximaler Qualität ermöglicht.

Dolby Atmos dürfte vom Kino bekannt sein, bei einer binauralen Tonaufnahme handelt es sich, ganz grob gesagt, um eine Tonaufnahme, die nur über Kopfhörer einen natürlichen Höreindruck mit Richtungslokalisation ermöglicht. Wer’s ganz genau wissen will: Die gute alte Wikipedia hilft weiter.

Doch nicht genug: Jeder Track von „Oxymore“ wird von ausgewählten Künstlern bearbeitet, die Resultate sollen aber nur via Stream und Download verfügbar gemacht werden.

Die Single-Auskopplung „Brutalismen“ wurden bereits von Depeche-Mode-Mastermind Martin Gore geremixed, beides, Original und Remix, kann man sich unter diesem Text anhören.

Zum Album-Release wird Jarre zudem seine VR-Welt „Oxyville“ ins Leben rufen. Da geht’s in den Worten des Meisters um folgendes: „Oxyville wird eine virtuelle Musikstadt sein, in die ich in Zukunft auch andere Künstler einladen werde, ein Teil von ihr zu sein und Masterclasses oder andere Events abzuhalten. Ich möchte, dass sie ein Sandkasten für neue Musikerfahrungen wird“. Schauen wir mal, ob sich das durchsetzen wird, an Plattformen mangelt’s ja nun wahrlich nicht.

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