15. April 2017 1 Likes

Das Ende einer langen Reise

„Dreamfall Chapters“ kommt nun auch für PS4 und Xbox One

Lesezeit: 2 min.

Eigentlich ist das letzte Kapitel der The Longest Journey-Saga längst abgeschlossen, denn schon vor einiger Zeit erschien deren (letzter) Abgesang Dreamfall Chapters für den PC. Doch zusätzlich zur Tatsache, dass der Abschluss eines der besten Independent-Adventures dieses Jahrtausends nun auch seinen Weg auf PS4 und Xbox One findet, sollte die komplette Saga schon aufgrund ihres ziemlich langwierigen Werdegangs nochmal explizit gewürdigt werden. Denn seit über zehn Jahren dürfen sich entscheidungsfreudige Abenteuer-Fans mit Hang zum Point-and-Click durch mehrere miteinander verwobene und trotz geringem Budget atmosphärisch äußerst gekonnt in Szene gesetzte Welten zwischen Cyberpunkt und Fantasy-Reich rätseln.

Sich in die komplexe Story der Saga mit The Longest Journey einzuarbeiten, würde zwar einerseits den Rahmen sprengen, andererseits sei beispielsweise allen Anhängern der Telltale-Adventures, die vielleicht noch nicht mit Dreamfall Chapters in Kontakt gekommen sind, die Reihe speziell aufgrund ihrer überlappenden, äußerst spannenden bis aufwühlenden Plotlines mit verschiedenen Charakteren und ihrer jederzeit allgegenwärtigen Storylastigkeit wärmstens empfohlen. Denn hier stehen weder Action noch technischer Bombast im Vorgergrund, sondern vielmehr eine komplexe, sehr emotionale Geschichte, bei der wir zwar mit einigen meist überschaubar leichten, jedoch vor allem mit einer Vielzahl von Entscheidungssituationen innerhalb der zahlreichen Dialoge konfrontiert werden, die sich wiederum auf den Storyverlauf mal mehr, mal weniger nachhaltig auswirken und somit eine ganz eigene (weil unvorhergesehene) Intensität erzeugen können.

Im Finale der Saga pendeln wir nun primär zwischen den beiden spielbaren Charakteren Zoe (die in einer dystopischen Zukunft zunächst aus dem Koma erwacht) und dem Soldaten Kian (der in einer eher phantastischen Fantasywelt auf seine Hinrichtung wartet). Beiden gemeinsam ist das übergeordnete Ziel, die Einheit der Zeit und des gesamten Daseins zu schützen, wobei man, wie gesagt, der Saga unrecht tun würde, wenn man an dieser Stelle auch nur einen Spoiler zuviel ansetzt.

Wer sich auf die gesamte Erzählwelt einlässt, erhält schon allein mit dem letzten Teil gut und gerne 30 Stunden Spielzeit, die bis auf die manchmal vielleicht zu reduzierten Gameplay-Mechaniken sehr gutes Storytelling bieten und aufgrund verschiedener narrativer Folgen der gewählten Entscheidungen zum mehrfachen Replay einlädt. Um den Einstieg (oder die Übersicht) an dieser Stelle zu erleichtern, gibt es zur Story und den verschiedenen Welten zwei unten eingebettete Videos (Trailer und Recap). Die in einer schicken Edition für PS4 und Xbox One aufgehübschte Version von Dreamfall Chapters erscheint am 5. Mai, wobei sich jeder Blick auch auf die schon erschienen Vorgänger selbst nach Jahren (zumindest storytechnisch) noch sehr lohnt. Es muss eben nicht immer Telltale sein.

Dreamfall Chapters • Red Thread/Deep Silver • Point-and-Click-Adventure

Abb. © Red Thread/Deep Silver

 

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