Bintis Reise geht weiter

Für ihre „Binti“-Novellen erhielt Nnedi Okorafor, amerikanische Science-Fiction-Autorin mit nigerianischen Wurzeln und aktuell die Galionsfigur des modernen Afrofuturismus, den Hugo Award und den Nebula Award. Jetzt sollen Bintis futuristische Abenteuer eine TV-Serie auf Hulu werden, nachdem sich HBO mit Produzent George R. R. Martin (im Shop) schon seit einer Weile um eine Adaption von Okorafors Roman „Wer fürchtet den Tod“ kümmert. Okorafor selbst wird das Drehbuch von Hulus „Binti“-Verquickung schreiben, zusammen mit Stacy Osei-Kuffour, die zuletzt an HBOs „Watchmen“-Serie mitwirkte.

In den Binti-Novellen „Allein“, „Heimat“ und „Nachtmaskerade“, die auf Deutsch alle in einem Sammelband bei Cross Cult vorliegen, geht es um Protagonistin Binti Ekeopara Zuzu Dambu Kaipka. Die Harmonisiererin und Befriederin, die mit mathematischen Gleichungen meditiert, verlässt ihre Heimat in der Wüste Namib und reist mit einem lebendigen Garnelenraumschiff ins All, wo sie als Erste aus ihrem Volk an einer berühmten Universität zwischen den Sternen studieren soll. Hass und Verachtung folgen Binti jedoch bis in den Weltraum, wo außerdem die gefährlichen quallenartigen Medusen-Aliens warten …

Themen wie Rassismus und kulturelle Identität, eine faszinierende Andersartigkeit des Weltenentwurfs und seiner Elemente, afrikanische Einflüsse sowie Science-Fiction mit Stil und Magie – Bintis Geschichte ist letztlich Okorafor durch und durch und dürfte sich ziemlich gut in der vielfältigen Landschaft heutiger Science-Fiction-Fernsehserien machen.