16. März 2020

Zwischen Aufbruch und Abgrund

Zwei neue Bücher mit deutscher SF-Geschichte

Lesezeit: 1 min.

Der Memoranda Verlag, der seit Anfang des Jahres unabhängig von Golkonda operiert, hat dieser Tage zwei neue Bücher veröffentlicht. „Der Traummeister – Ein Spera-Roman“ setzt die Werkausgabe des immer lesenswerten Schaffens von Angela & Karlheinz Steinmüller in Einzelbänden fort, die nicht nur in der ehemaligen DDR zur Science-Fiction-Elite gehörten. „Der Traummeister“ entstand in den 1980ern und erschien erstmals 1990 nach dem Mauerfall – und kann daher als „Wende-Buch“ im Steinmüller’schen Kanon betrachtet werden. Der Roman behandelt die Manipulation der Massen auf dem Planeten Miscara durch Träume. Alleine wegen seiner zeitlichen Verortung ein interessantes Stück deutscher Science-Fiction-Geschichte, das nun in einer Neufassung veröffentlicht wird.

Mit der SF-Historie hat sich auch Hans Frey einmal mehr intensiv auseinandergesetzt. Nach seinem Sachbuch „Fortschritt und Fiasko – Die ersten 100 Jahre der deutschen Science Fiction“, indem er sich mit der deutschen SF-Literatur von 1810 bis 1918 beschäftigte, folgt nun „Aufbruch in den Abgrund – Science Fiction zwischen Demokratie und Diktatur“. Diesmal widmet sich Frey den Jahren 1918 bis 1945 – und somit der deutschen SF in der Weimarer Republik und während der Diktatur des Nationalsozialismus. „Selbst im akademischen Bereich gab es bisher keine so ausführliche Auseinandersetzung mit der phantastischen Literatur dieser Zeit“, schwärmt Verleger Hardy Kettlitz über den Band, der mit mehr als 300 Abbildungen daherkommt.

Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister • Memoranda, Berlin 2020 • 320 Seiten • Paperback: 18 Euro

Hans Frey: Aufbruch in den Abgrund – Science Fiction zwischen Demokratie und Diktatur • Memoranda, Berlin 2020 • 528 Seiten • Paperback: 26,90 Euro

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