„Exit This City“ von Lisa-Marie Reuter
Deutsche Climate Fiction zwischen Indien und dem Main-Gebiet
Die 1987 geborene Lisa-Marie Reuter lebt in Würzburg, wohin sie einst für ihr Indologie-Studium gezogen ist. Ihre Reisen durch Indien führten sie unterdessen nach Delhi, Bengaluru, Jaisalmer und Guwahati. Reuters Science-Fiction-Romandebüt „Exit This City“ zollt sowohl ihrer fränkischen Wahlheimat am Main als auch dem Orient Tribut.
Denn ihr SF-Werk aus den Bereichen Climate Fiction und Biopunk zeigt den Main-Sektor sowie Indien zur Mitte des 22. Jahrhunderts. Beide Handlungsorte sind im Morgen durch eine neue ökologische und ökonomische Weltordnung miteinander verbunden: Genmanipulierte Riesenbienen, die mit einem Stich töten können, in Europa für andere Länder angebaute Real Food-Raritäten, die Machenschaften skrupelloser Großkonzerne, Wasserknappheit samt Wasserkriegen, Netzwerk-Implantate, E-Rischkas, Thermoanzüge gegen die Hitze, Staubstürme und eine von Deutschland ausgehende Revolte gegen das ungerechte System …
Die Kapitel über die indische Metropole Delhi, die mit ihrem tollen Future-Feeling und SF-Sound an Ian McDonald (im Shop) oder Paolo Bacigalupi (im Shop) erinnern, sind das Genre-Prunkstück dieses Zukunftsromans, der interessante SF aus Deutschland bietet.
Lisa-Marie Reuter: Exit This City • Fischer TOR, Frankfurt am Main 2021 • 428 Seiten • Paperback: 16,99 Euro
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