15. November 2023

Michael Bishop (1945-2023)

Der Autor von „Nur die Zeit zum Feind“ ist tot

Lesezeit: 2 min.

Michael Bishops Stern am SF-Autorenhimmel ging in den späten 1970ern auf und leuchtete die ganzen 80er hindurch. Er wurde in einem Atemzug mit Ursula K. Le Guin und James Tiptree Jr. genannt als jemand, der die SF weg vom Pulp und hin zu literarischer Ernsthaftigkeit bewegte.

Bishop wurde am 12. November 1945 in in Lincoln, Nebraska, geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er als „Army Brat“ zwischen den USA, Japan und Spanien, später studierte und lehrte er Englisch.

In den frühen 1970er begann er eine Karriere als Schriftsteller, die schnell abhob. Zunächst waren es Kurzgeschichten und Erzählungen, die für Aufsehen sorgten, darunter „Death and Designation Among the Asadi“ and „The White Otters of Childhood“, die für Nebula und Hugo nominiert wurden.

1975 erschien mit „A Funeral for the Eyes of Fire“ (dt. „Flammenaugen“, Heyne) sein erster Roman. In den nächsten Jahren folgten u.a. „And Strange At Ecbatan The Trees“ (dt. „Die seltsamen Bäume von Ectaban“, Heyne), „Stolen Faces“ (dt. „Gestohlene Gesichter“, Heyne), „Transfigurations“ (dt. „Transfigurationen“; Heyne), „Catacomb Years“ (dt. „Die Jahre in den Katakomben“, Heyne), „No Enemy But Time“ (dt. „Nur die Zeit zum Feind“, Heyne), „Who Made Stevie Crye?“ (dt. „Die Alpträume der Stevie Crye“, Heyne), „Philip K. Dick Is Dead, Alas“ (dt. „Dieser Mann ist leider tot“, Heyne), „Count Geiger’s Blues“ (dt. „Graph Geigers Blues“, Heyne) und „Brittle Innings“ (dt. „Brüchige Siege“, Heyne).

Ab Mitte der 1990er wurde es deutlich stiller um den Autor, der immer ein bisschen zu sperrig, zu ambitioniert war für das ganz große Publikum, aber eine treue Fangemeinde hatte. Nicht zuletzt auch Autorenkollegen, die seine Arbeiten enorm schätzten.

Bishop wurde zigmal für alle relevanten Genre-Preise nominiert, gewann den Nebula 1982 für seine Novelle „The Quickening“ und 1983 für den Roman „No Enemy But Time“. Darüber hinaus gewann er den Locus, den Shirley Jackson, den Mythopoeic und Rhysling Award.

Er starb am 13. November, einen Tag nach seinem Geburtstag.

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