27. Mai 2016 1

Zum Mars – und darüber hinaus!

Ben Bovas Roman „Mars“, der Andy Weir zu seinem Bestseller „Der Marsianer“ inspirierte, ist jetzt wieder lieferbar

Lesezeit: 4 min.

Seit Andy Weirs Bestseller Der Marsianer (im Shop) und der gleichnamigen Verfilmung von Ridley Scott ist das Marsfieber voll ausgebrochen. Weirs einsamer Held Mark Watney ist einer der ungewöhnlichsten Protagonisten in einer ganzen Reihe fiktionaler Astronauten, die sich auf unserem Nachbarplaneten zurechtfinden müssen. Einer dieser Vorgänger ist der Geologe Jamie Waterman aus Ben Bovas Roman Mars (im Shop) von 1992 – der Roman, der Andy Weir mit inspiriert hat, nicht zuletzt, weil er zu den wissenschaftlich akkuratesten seines Genres gehört. Mars erzählt vom Aufbruch der Menschheit zu einem anderen Planeten, der alles andere als gastfreundlich ist:

Der Mars.
Stellen Sie sich das Death Valley in seiner schlimmsten Gestalt vor. Eine unfruchtbare Einöde. Nichts als Steine und Sand. Entfernen Sie jede Spur von Leben: alle Kakteen, auch den klitzekleinsten Busch, sämtliche Eidechsen, Insekten und sonnengebleichte Knochen sowie alles, was auch nur den Anschein erweckt, als ob es einmal lebendig gewesen sein könnte.
Jetzt frieren Sie die ganze Landschaft ein. Lassen Sie die Temperatur auf rund 70 Grad unter null absinken. Und saugen Sie die Luft ab, bis nicht einmal mehr so viel da ist, wie Sie auf der Erde in dreißig Kilometzer Höhe vorfinden würden.
Ungefähr so ist es auf dem Mars.

Trotz dieser alles anderen als einladenden Verhältnisse auf unserem Nachbarplaneten zieht der Mars uns Menschen magisch an. Wir waren bereits auf dem Mond – die Reise zum Mars ist der nächste logische Schritt auf unserem Weg hinaus ins All. Wir wollen zum Mars, um ihn zu erforschen, seine Geschichte zu ergründen und seine Geheimnisse zu enträtseln. Wir wollen zum Mars, weil es dort Rohstoffe, Mineralien und Metalle, geben könnte, die wir brauchen. Aber vor allen Dingen ist es die eine große Frage, die uns sehnsüchtig auf den roten Punkt am Nachthimmel blicken lässt: Gab oder gibt es Leben auf dem Mars?

Um das zu klären, setzen in Bovas Roman im Jahr 2020 die ersten Menschen auf dem Mars auf. Sie sind Teil einer internationalen Mission, die ein Erfolg werden muss, denn es ist fraglich, ob sich die einzelnen Nationen und Machtblöcke jemals wieder auf ein solches Projekt einigen könnten. Das fünfundzwanzigköpfige Team sollen von der Spitze des Olympus Mons bis zur tiefsten Stelle der Mariner-Gräben den roten Planeten umfassend erkunden. Zu den ersten, die den roten Planeten betreten, gehört der Geologe Jamie Waterman, ein Navajo. Für ihn sieht die rostrote Wüste aus wie zu Hause – kein Wunder, dass er nach und nach ein ganz eigenes Verhältnis zum Mars entwickelt, obwohl der Mars es den Astronauten alles andere als leicht macht: neben den absolut tödlichen Bedingungen, die die Menschen auf der Oberfläche vorfinden, und Problemen innerhalb des Teams setzt der Crew nach einiger Zeit auch eine mysteriöse Krankheit zu, die nicht von der Erde zu sein scheint. Doch was passieren würde, wenn die Männer und Frauen auf dem Mars tatsächlich fremdes, nicht-irdisches Leben fänden; welche Konsequenzen diese Entdeckung nicht nur auf Politik, Wirtschaft und Forschung, sondern auch auf Ethik und Religion haben würde, kann keiner der Beteiligten auch nur im Ansatz erahnen.

Mars ist bei Ben Bova allerdings erst der Anfang. In seiner groß angelegten Zukunftsvision, die aus mehreren lose zusammenhängenden Romanen besteht, erschließt die Menschheit nach und nach das Sonnensystem. Sie erforscht den rohstoffreichen Asteroidengürtel, wobei es zu einem ernsten Konflikt zwischen Wissenschaftlern und Industriellen kommt, der sich zu einem wahren Asteroidenkrieg (im Shop) ausweitet. Sie errichtet eine Raumstation im Orbit um den Gasriesen Jupiter (im Shop) und erreicht sogar den Saturn (im Shop). Selbst die extrem ungastliche Venus (im Shop) muss nicht lange auf die ersten Besucher von ihrem Schwesterplaneten Erde warten. Nicht immer ist es reiner Forscherdrang, der die Menschen dabei antreibt. Neben den Interessen der Wirtschaft rücken zunehmend auch religiöse Gruppen in den Vordergrund, die mit der Möglichkeit, dass es dort draußen anderes, nicht-irdisches Leben geben könnte, so ihre Probleme haben.

Ben Bovas Sonnensystem-Reihe besteht aus den Planetenromanen Mars, Jupiter, Saturn und Venus sowie der Asteroidenkrieg-Trilogie. Die Romane teilen sich den Hintergrund und folgen einer losen chronologischen Ordnung, die sich mitunter überschneidet, sind jedoch alle auch einzeln lesbar. Wer sie dennoch in chronologischer Reihenfolge lesen möchte:

Mars (im Shop)
Asteroidenkrieg (im Shop)
Asteroidensturm (im Shop)
Jupiter (im Shop)
Asteroidenfeuer (im Shop)
Saturn (im Shop)
Venus (im Shop)

Mehr Informationen rund um die einzelnen Titel finden Sie in den Infokästen der jeweiligen Shop-Seite. Weitere Infos zu den Romanen der Sonnensystem-Reihe gibt es auf benbova.net.

Ben Bova: Mars • Roman • Aus dem Amerikanischen von Peter Robert • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • Paperback • 800 Seiten • € 16,99 im Shop

Bild © AZPM

Kommentare

Bild des Benutzers H.P. Meyer

Nicht zu vergessen die Fortsetzung "Rückkehr zum Mars" von Ben Bova!

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