Rückkehr zum Mond
Die NASA will wieder Menschen auf Luna landen – und wir wissen, was sie dort erwartet
Vergangenen Montag tat Präsident Trump – wahrscheinlich zum ersten und letzten Mal in seiner Karriere – etwas, das ich nicht schlecht fand: er unterzeichnete ein Dekret, dass die NASA die Rückkehr zum Mond anstreben solle. Ob Unternehmer Trump hier eine Business-Chance wittert (Rohstoffabbau auf dem Mond wird immer lauter diskutiert) oder ihm einfach nur das hübsche Licht, das unser Trabant Nacht für Nacht auf die Erde scheinen lässt, gefällt? So oder so beendet es das ziellos wirkende Raumfahrtprogramm der Obama-Ära, das irgendwie irgendwann zum Mars wollte und sich dabei in zahllosen ganz wichtigen Projekten verstrickte. Der Weg zum Mars führt wahrscheinlich über den Mond: er ist relativ einfach zu erreichen, und wir könnten dort mit einer bemannten Basis parallel zur ISS experimentieren und herausfinden, wie es sich fern der Erde leben lässt. So argumentiert Buzz Aldrin, zweiter Mann auf dem Mond und präsent, als Trump besagtes Dekret unterzeichnete, seit Jahren, und bei seiner Expertise bin ich geneigt, ihm zuzustimmen.
Außerdem: wäre es nicht cool, eine Mondbasis zu haben und eines Tages als Tourist ganz bequem im Aldrin-Cycler über den L1-Weltraumbahnhof zum Mond zu fliegen? Dort in einem Luxushotel einchecken und den ganzen Tag Gin Tonic bei 0,16 g schlürfen hätte auf jeden Fall was – allerdings könnte ich auf die dunklen Machenschaften, die Arne Ahlert seinem Protagonisten Darin Curtis in seinen Mond-Krimi „Moonatics“ (im Shop) zumutet, dabei gut verzichten. Und wer weiß, was wir dort oben noch alles finden? Ein Labyrinth des Schreckens, das uns mit uns selbst konfrontiert, wie es sich Algis Budrys in „Projekt Luna“ (im Shop) schon 1960 ausgemalt hat? Möglicherweise finden wir eines Tages auch einen dieser mysteriösen Monolithen aus Arthur C. Clarkes „2001“-Reihe (im Shop) - oder gar einen toten Raumfahrer, der zwar aussieht wie ein Mensch, aber nicht von der Erde stammt? Zur Sicherheit lese ich vorher lieber James P. Hogans Roman „Das Erbe der Sterne“ (im Shop) nochmal. Vielleicht werden meine Kinder eines Tages für Adriana Corta aus Ian McDonalds „Luna“-Reihe (im Shop) arbeiten und Helium-3, den Energieträger der Zukunft, abbauen? Aber wehe, wenn sie so werden die schlagfertige, aber halt auch ein bisschen kriminelle Jazz Bashara, Andy Weirs neuste Heldin aus „Artemis“ (im Shop) – da ist Ärger auf Luna vorprogrammiert!
Kommentare
Und ich würde auf der Rückseite des Mondes einen neuen Staat errichten, mich mit der dort lebenden Zivilisation verbünden und den gesamten Mond erobern. Zu diesem Zwecke studiere ich ganz genau die "Mondtrilogie" von Jerzy Zulawski, welche wohl nie eine Neuauflage erfahren wird. Was sehr, sehr schade ist.
Oh, da haben Sie ja Großes vor! :-)