1. Februar 2021 1 Likes

Anti-Lagerkoller-Leseliste

Fünf Science-Fiction-Romane über Menschen im „Lockdown“ und wie sie damit fertig werden

Lesezeit: 4 min.

Wir sind mal wieder – oder immer noch, wer kann das schon so genau sagen? – im Lockdown, quasi eingesperrt in den eigenen vier Wänden. So langsam macht sich auch bei den introvertiertesten Menschen ein gewisser Lagerkoller bemerkbar. Für viele Science-Fiction-Leserinnen und –Leser ist das jedoch gar nicht so neu, schließlich sind unsere Heldinnen und Helden auch oft in ähnlichen Situationen, in denen sie, allein, isoliert, in einem kaputten Raumschiff oder gestrandet auf einem Planeten, allerhand Gefahren überstehen müssen. Hier sind fünf Beispiele aus der Science-Fiction, in denen Protagonist*innen eine Art „Lockdown“ überleben:

 

John Scalzi: „Das Syndrom“

In den eigenen vier Wänden gefangen zu sein ist nicht schön, aber immerhin haben wir die Wahl zwischen Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche. NAME aus John Scalzis Syndrom ist im eigenen Körper gefangen – was seine ganz eigenen Probleme mit sich bringt, wenn man auf Verbrecherjagd gehen muss: Ein Virus geht um die Welt, und die Folgen sind katastrophal. Die meisten Opfer kommen mit einer Art Grippe davon, doch für einige wenige wird die Ansteckung zum Horror: Sie fallen in ein totales Wachkoma, das sogenannte Haden-Syndrom. Millionen von Menschen sind betroffen, und in den USA ist nichts mehr, wie es einmal war. Als der junge FBI-Agent Chris Shane auf einen mysteriösen Mordfall angesetzt wird, stechen er und seine Partnerin in ein Wespennest – ein brutales Versteckspiel beginnt, in dessen Zentrum möglicherweise die Antwort auf das Rätsel des Haden-Virus steht …

John Scalzi: Das Syndrom • Roman • aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen • Heyne, München 2015 • als Taschenbuch und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 9,99 im Shop

 

Katie Kahn: „Schwerelos“

Auch in der unendlichen Weite des Alls kann man sich so gefangen und isoliert fühlen wie in den eigenen vier Wänden, wie Katie Kahns Protagonisten Carys und Max feststellen müssen, als ihre Raumkapsel im Erdorbit Schaden nimmt: Zwei Menschen, schwerelos und allein. Um sie herum: die Schwärze des Alls. Unter ihnen, zum Greifen nah und doch unerreichbar: ihr Zuhause, der blaue Planet. Jetzt haben Carys und Max bloß noch einander zum Festhalten – und nur noch Atemluft für neunzig Minuten. Gemeinsam blicken sie auf die Erde, die ihnen als Liebende keinen Platz bot. Die Erde, zu der sie nun um jeden Preis zurückkehren wollen. Doch die Zeit läuft gegen sie …

Katie Kahn: Schwerelos • Roman • aus dem Englischen von Bernhard Kempen • Heyne, München 2017 • E-Book • € 11,99 im Shop

 

Peter Cawdron: „Habitat“

Für viele sind der einzige Kontakt zur Außenwelt gerade die Nachrichten und das Internet. Doch was, wenn plötzlich der digitale Kontakt zum Rest der Menschheit abbricht? Mit diesen Problem muss sich die internationale Wissenschaftlercrew in Peter Cawdrons „Habitat“ herumschlagen: Die neue Habitatsiedlung „Endeavor“ auf dem MArs wird als Triumph des menschlichen Forscherdrangs gefeiert. Einhundertzwanzig Wissenschaftler, Techniker und Astronauten arbeiten hier. Sie sind auf alle Eventualitäten vorbereitet – nur nicht darauf, dass plötzlich die Funksignale von der Erde verstummen. Gefangen auf dem Mars, können die Kolonisten über die Katastrophe, die auf ihrem Heimatplaneten passiert sein mag, nur rätseln. Und hoffen, dass sie hier überleben …

Peter Cawdron: Habitat • Roman • aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen • Heyne, München 2019 • als Paperback und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 9,99 im Shop

 

Alan Dean Foster: „Alien“-Omnibus

Allein im Lockdown ist schlimm. Nicht allein auf engem Raum kann noch schlimmer sein – vor allem, wenn man es mit dem Alien zu tun hat! Der interstellare Raumfrachter Nostromo befindet sich auf einem Flug durch unbesiedelte Gebiete der Galaxis, gesteuert vom Bordcomputer, der „Mutter”. Die siebenköpfige Besatzung liegt im Hyperschlaf, als der Computer ein rätselhaftes Signal nichtmenschlichen Ursprungs auffängt. Ist es ein Notruf? Die Crew wird geweckt, der Flug abgebremst, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf einem unwirtlichen Planeten stößt die Mannschaft auf das Wrack eines fremdartigen Raumschiffs, das vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten gestrandet sein muss. Das Innere macht einen äußerst fremdartigen, biomechanischen Eindruck. Abgesehen von den merkwürdig skelettierten Überresten des damaligen Piloten fehlt jede Spur von Leben, doch da begegnen sie dem Alien, dem absolut Fremden, das ihnen das Blut in den Adern gefrieren lässt …

Alan Dean Foster: Alien. Drei Romane in einem Band • aus dem Amerikanischen von Heinz Nagel, Irene Holicki und Thomas Hag • Heyne, München 2014 • E-Book • € 4,99 • im Shop

 

Kim Stanley Robinson: „Aurora“

Wie groß sich ein relativ beengter Raum anfühlen kann, wenn man sich gut und durchdacht einrichtet, zeit „Aurora“ von Kim Stanley Robinson. Das titelgebende Raumschiff beinhaltet ganze Ökosysteme – doch auch die haben so ihre Tücken, zumal die neue Welt, die die Kolonisten besiedeln sollen, gar nicht so schön ist … Es ist das gewaltigste Unterfangen, dem sich die Menschheit seit Beginn der bemannten Raumfahrt je gegenübersah: die Besiedelung eines neuen Sonnensystems. Ein Raumschiff mit Kolonisten machte sich einst auf den Weg zum Tau-Ceti-System, um eine neue Heimat zu finden. Nun, Jahrzehnte später, sind sie beinahe angekommen. Doch welche Abenteuer und Gefahren werden die Menschen dort – 11,9 Lichtjahre von der Erde entfernt – erwarten? Es ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung in der Menschheitsgeschichte …

Kim Stanley Robinson: Aurora • Roman • aus dem Amerikanischen von Jakob Schmidt • Heyne, München 2016 • als Paperback und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 11,99 im Shop

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