3. Januar 2017 1 Likes

Science!-Fiction

Zum Erscheinen von Cixin Lius „Die drei Sonnen“: die zehn besten Hard-Sf-Romane in unserem Shop

Lesezeit: 7 min.

2014 und 2015 waren die Jahre des Marsianers (im Shop) von Andy Weir. Roman und Film erfreuten sich großer Beliebtheit, nicht nur bei den SF-Fans, sondern auch im Mainstream. Der nächste große SF-Hit war dann Cixin Lius Bestseller aus China, Die drei Sonnen (im Shop), der ebenfalls über den Kreis der eingefleischten SF-Leser hinaus auf sich aufmerksam gemacht hat. Beiden gemeinsam ist, dass die Autoren tatsächlich nachgerechnet haben. Sicher, beide nehmen sich literarische Freiheiten, auch in Bezug auf Mathe, Physik und Chemie. Aber die Basis beider Erfolgsromane ist fundierte Wissenschaft. Sehnt man sich in diesen Zeiten, die einem konstant als „unsicher“ verkauft werden, nach einer soliden Basis in Romanen und Filmen? Welchen Grund auch immer der Erfolg von Der Marsianer und Die drei Sonnen auch haben mag: Hard-SF scheint einmal mehr auf dem Vormarsch – und es gibt so unglaublich gute Romane in diesem Sub-Genre! Hier meine Top 10:

10. David Brin: Erde

Wir schreiben das Jahr 2038: Um die Erde steht es nicht zum Besten. Der fortgeschrittene Treibhauseffekt und der Raubbau des Menschen an der Natur haben gravierende Auswirkungen auf unsere Umwelt. Ein mikroskopisch kleines Schwarzes Loch, von Menschen erzeugt, ist in den glutflüssigen Erdkern eingedrungen und droht nun, unseren Planeten – und damit auch uns – in den nächsten zwei Jahren zu zerstören. Die Wissenschaftler sind in zwei Lager gespalten: Während die einen fieberhaft versuchen, die drohende Katastrophe im letzten Moment abzuwenden, argumentiert die andere Seite, dass dem Universum am besten geholfen wäre, wenn die Menschheit verschwinden würde, damit die Evolution eine zweite, bessere Chance bekäme …

Keiner kombiniert spannende philosophische Debatten so geschickt mit Hardcore-Naturwissenschaft wie David Brin!

David Brin: Erde • Roman • Aus dem Amerikanischen von Winfried Petri • Wilhelm Heyne Verlag, München 2015 • E-Book • € 5,99 • im Shop

 

9. Arthur C. Clarke: Aufbruch zu den Sternen

Die Prometheus ist das erste Raumschiff, das in der Lage ist, Astronauten zum Mond und wieder zurück zur Erde zu bringen. Dr. Dirk Alexson ist Historiker, er soll dem Aufbruch der Prometheus 1978 beiwohnen und zugleich das wichtigste Ereignis der Menschheitsgeschichte für die Nachwelt dokumentieren. En détail erfährt er auch die technischen Hintergründe der Mission, die er ebenso in seinen Bericht einfließen lässt wie die Aufbruchsstimmung vor dem Abflug und seinen eigenen Wandel vom bloßen objektiven Beobachter zu einem enthusiastischen Befürworter der Raumfahrt.

Clarke schrieb diesen Roman schon 1947, über zwanzig Jahre vor Apollo 11, und es ist absolut bemerkenswert, wie genau er manche Aspekte der Mondlandung „vorhersagt“. Allein deswegen ist Aufbruch zu den Sternen immer wieder lesenswert.

Arthur C. Clarke: Aufbruch zu den Sternen • Roman • Aus dem Englischen von Herbert Roch • Wilhelm Heyne Verlag, München 2014 • E-Book • € 4,99 • im Shop

 

8. Greg Bear: Blutmusik

Vergil Ulam, ein einsamer, kauziger Wissenschaftler, steht kurz davor, das herauszufinden, als er seinen Job und damit auch sein Labor verliert. Nachdem er die Schwelle ethischer und legaler Methoden ohnehin längst überschritten hat, injiziert er sich seine „Forschungsergebnisse“ – und löst damit Veränderungen auf der ganzen Welt aus, denn die winzigen Lebewesen denken nicht daran, sich nur auf Ulams Körper zu beschränken.

Dass Blutmusik bereits 1985 erschien, ist oft schwer zu glauben, so genial und treffsicher denkt Bear, der die Hard-SF für sich gepachtet hat wie kaum ein zweiter, in die Zukunft.

Greg Bear: Blutmusik • Roman • Aus dem Amerikanischen von Ursula Kiausch • Wilhelm Heyne Verlag, München 2011 • E-Book • € 7,99 • im Shop

 

7. Ben Bova: Mars

Wir schreiben das Jahr 2020: Eine aus Astronauten und Wissenschaftlern verschiedenster Nationen bestehende Expedition macht sich auf die lange Reise zum Mars. Dort hoffen sie, auf Spuren außerirdischen Lebens zu stoßen. Doch Meteoriteneinschläge, die lebensfeindlichen Umweltbedingungen auf dem Roten Planeten und eine eigenartige Marskrankheit sowie nicht zuletzt die kulturellen Unterschiede und politische Intrigen auf der Erde bringen die Mission mehr als einmal an den Rand des Scheiterns.

Andy Weir bezeichnete Bovas Roman als eine der wichtigsten Inspirationsquellen für Der Marsianer – zu Recht! Ben Bovas Mars ist spannend, wissenschaftlich und atemberaubend.

Ben Bova: Mars • Roman • Aus dem Amerikanischen von Peter Robert • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • Paperback • 800 Seiten • € 16,99 • im Shop

 

6. Jens Lubbadeh: Unsterblich

Der Traum der Menschheit vom ewigen Leben ist Wirklichkeit geworden: Dank Virtual-Reality-Implantaten können die Menschen als perfekte Kopien für immer weiterleben. Auch Marlene Dietrich ist als Star wiederauferstanden und wird weltweit gefeiert – bis sie eines Tages spurlos verschwindet. Eigentlich unmöglich! Für den Versicherungsagenten Benjamin Kari wird aus der Suche nach ihrem digitalen Klon ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel.

Cutting edge in Sachen Technologie? Check. Spannender Noir-Plot? Check. Marlene Dietrich? Check. Wissenschaftsjournalist Jens Lubbadeh hat mit seinem Debüt alles richtig gemacht!

Jens Lubbadeh: Unsterblich • Roman • Originalausgabe • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • Paperback • 448 Seiten • € 14,99 • im Shop

 

5. Charles Stross: Accelerando

Manfred Macx entwickelt geniale High-Tech-Ideen, die er gegen Gefälligkeiten an seine Kunden „verkauft“ - und davon lebt er nicht schlecht. Angewiesen ist er dabei auf eine Fülle von Informationen, die er ständig über seine Datenbrille abruft. Die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts ist so rasant, dass die künstlichen Intelligenzen bald ein Bewusstsein entwickeln könnten. Zudem fangen die Menschen ein extraterrestrisches Signal auf, das einen neuen Raumfahrtboom auslöst. Macx‘ Tochter Amber ist an Bord des Sternenschiffs - und erlebt dort hautnah mit, was „technische Singularität“ bedeutet …

Romane, die sich mit der technologischen Singularität befassen, haben im Grunde nur zwei mögliche Plots: Entweder wird die Menschheit wie in Terminator von den Maschinen zum Frühstück verspeist, oder die KIs sind uns wohlgesonnen und hilfsbereit. Charles Stross verfolgt in Accelerando einen ganz anderen Ansatz und blickt noch ein Stückchen weiter in die Zukunft …

Charles Stross: Accelerando • Roman • Aus dem Amerikanischen von Ursula Kiausch • Wilhelm Heyne Verlag, München 2009 • E-Book • € 7,99 • im Shop

 

4. Hal Clement: Schwerkraft

Stellen Sie sich eine Welt vor, auf der die Schwerkraft nahezu siebenhundertmal so stark ist wie auf der Erde. Eine Welt, auf der dennoch intelligentes Leben existiert, doch winzige Höhen unterschiede bereits gähnenden Abgründen gleichen. Der Planet Mesklin ist so eine Welt – und einer der Bewohner, der Forscher Barlennan, macht sich auf den Weg zum Äquator, um dort ein unerhörtes Ereignis zu untersuchen: Ein Raumschiff der Erde ist auf Mesklin gelandet …

Selten hat Gravitation so viel Spaß gemacht wie auf Hal Clements Planeten Mesklin! Man staunt über die Aliens und ihre Fähigkeiten –und erkennt, dass alles im Grunde „nur“ an der Schwerkraft liegt. Genial!

Hal Clement: Schwerkraft • Drei Romane in einem Band • Aus dem Amerikanischen von Wolf H. Berger und Horst Pukallus • Wilhelm Heyne Verlag, München 2014 • Taschenbuch • 784 Seiten • € 9,99 • im Shop

 

3. Peter Clines: Der Spalt

Highschool-Lehrer Mike Erikson ist ein Genie und könnte dank seines fotografischen Gedächtnisses und seines überragenden IQs eigentlich eine glänzende Karriere machen. Doch er zieht ein bescheidenes und zurückgezogenes Leben vor – bis er sich von einem alten Freund dazu überreden lässt, an einem einzigartigen Experiment teilzunehmen: Mitten in der kalifornischen Wüste arbeitet ein Team von Wissenschaftlern daran, Teleportation zu ermöglichen. Doch das Experiment hat ungeahnte Folgen – nicht nur für die Forscher selbst, sondern für die ganze Menschheit …

Der Spalt ist ein eindrucksvolles Zeugnis der vielen, vielen Recherchestunden, die Peter Clines investiert haben muss – und obendrein mit einem so schnellen und spannenden Plot ausgestattet, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann. Besser wird’s nicht!

Peter Clines: Der Spalt • Roman • Aus dem Amerikanischen von Marcel Häußler • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • Taschenbuch • 528 Seiten • € 9,99 • im Shop

 

2. Robert L. Forward: Das Drachenei

Im Jahr 500.000 vor Christus entstand in den Weiten unserer Galaxis ein Neutronenstern. Im Jahr 2050 bricht ein Expeditionsteam auf, um diesen Neutronenstern, genannt das Drachenei, zu erforschen, und macht eine unglaubliche Entdeckung: Auf dem Drachenei, dem vermutlich unwirtlichsten Ort im ganzen Universum, existiert Leben! Doch für die Cheela, die Bewohner des Dracheneis, vergeht die Zeit unendlich viel schneller als für die Menschen und so wird das Expeditionsteam Zeuge, wie eine fremdartige Spezies die Entwicklung von der Steinzeit bis zur Hochtechnologie durchläuft – und das alles an einem Tag!

Das Drachenei ist einer meiner liebsten SF-Romane aller Zeiten – und im Grunde ein Lehrbuch über Neutronensterne, getarnt als Roman, verfasst von einem Physik-Genie. Keine Angst: das Lehrbuch ist so geschickt getarnt, dass man vor lauter Spannung gar nicht mitbekommt, wie viel man eigentlich lernt!

Robert L. Forward: Das Drachenei • Roman • Aus dem Amerikanischen von Rosemarie Hundertmarck • Wilhelm Heyne Verlag, München 2012 • E-Book • € 8,99 • im Shop

 

1. Andy Weir: Der Marsianer

Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden, schließlich war er der erste Mensch in der Geschichte der Raumfahrt, der je den Mars betreten hat. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes …

Andy Weir did the math – und die Chemie. Und die Physik. Und hat so einen wirklich bemerkenswerten Roman geschrieben, der völlig zurecht international erfolgreich ist. Wer nachrechnen will: Der Marsianer im Faktencheck. Gern geschehen!

Andy Weir: Der Marsianer • Roman • Aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski • Wilhelm Heyne Verlag, München 2014 • Paperback • 512 Seiten • € 14,99 • im Shop

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