Der Lange Mars
Terry Pratchetts und Stephen Baxters „Die Lange Erde“-Saga geht weiter
Oberflächlich betrachtet könnte der just erschienene dritte Roman der „Lange Erde“-Serie des schmerzlich vermissten Terry Pratchetts und seines Kollegen Stephen Baxter (im Shop) gar nicht aktueller sein, was die Themen angeht.
Denn in „Der Lange Mars“ werden die Siedlungen auf den Welten im Parallelwelten-Konstrukt der Langen Erde von Flüchtlingswellen heimgesucht, nachdem die ursprüngliche Datum-Erde von einem heftigen Vulkanausbruch erschüttert wurde. Darüber hinaus taucht Willis Linsay wieder auf, der den Wechsler erfunden hat, mit dem sich alles veränderte, da dank ihm jeder seitwärts durch die parallelen Varianten des blauen Planeten springen kann, die oft ausgesprochen grün, wild und fremdartig bis exotisch (und dabei geradezu außerirdisch) erscheinen. Rückkehrer Linsay hat im Übrigen ganz eigene Gründe, eine Expedition zu den vielen Versionen des Langen Mars zu starten. Und während eine andere erkundungsfreudige Truppe wiederum in die Tiefen der Langen Erde vordringt, werden dort die Spannungen zwischen den Menschen und den Posthumanen aufgrund der Angst vor dem Fremden immer größer …
Mark Watney und Angela Merkel, die beim Thema Mars und Flüchtlinge derzeit ständig im Rampenlicht stehen, wird man in „Der Lange Mars“ vermutlich vergebens suchen – sonst dürfte der dritte Band der Gemeinschaftsarbeit von Sir Terry und Mr. Baxter wieder vieles enthalten, das SF-Fans großes Vergnügen bereitet. Angefangen beim faszinierenden Konzept der unzähligen nebeneinander existieren Parallel-Planeten und ihrer ‚Natur’, was im Übrigen auf einen gewissen Baxter-Schwerpunkt hinweist.
Hier gibt es eine Leseprobe zu „Der Lange Mars“, das als Paperback, E-Book und Hörbuch in der Übersetzung von Gerald Jung vorliegt.
Terry Pratchett & Stephen Baxter: Der Lange Mars • Manhattan, München 2015 • 448 Seiten • € 17,99
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