Erschütternd gutes Ende
„Steinerner Himmel“: Das Finale von N. K. Jemisins preisgekrönter Roman-Trilogie
In einem Kommentar unter unserem „Black Authors Matter“-Feature schreibt ein Leser: „Vielleicht sollte man noch N. K. Jemisin erwähnen, deren Bücher schon mehrfach hier auf der Seite sehr positiv vorgestellt wurden?“ Beides richtig, und machen wir natürlich noch gerne in diesem eigenen Beitrag! Denn gerade ist bei Knaur der Roman „Steinerner Himmel“ in gedruckter und digitaler Form erschienen, nach „Zerrissene Erde“ und „Brennender Fells“ der Abschlussband von N. K. Jemisins gefeierter, z. B. mit mehreren Hugo Awards in Folge prämierter „Die große Stille“-Trilogie, im englischsprachigen Original als „Broken Earth“-Serie bekannt geworden.
Jemisins außergewöhnliche Science-Fantasy-Geschichte über eine postapokalyptische Welt, Konzepte und Figuren, wie die Fantastik sie bisher nur selten oder oft noch gar nicht gesehen hat, strotzt vor Diversität – vor Vielfalt, die nicht an der Oberfläche bleibt, sondern die Werke wirklich auf allen Ebenen durchdringt und die inhaltliche und stilistische Bandbreite des Genres sowie der Menschheit zelebriert. Zwar wäre es ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen, den Abschlussband für sich alleine lesen zu wollen (und wer will so etwas schon?), aber diese Feststellung liefert ja bloß einen weiteren Grund, sich die gesamte Trilogie zu Gemüte zu führen, jetzt, nachdem sie komplett auf Deutsch vorliegt.
Die postapokalyptische Saga über seismisch-magische Mutanten, postapokalyptische Kulturen, Rassismus, Mutterschaft, Verlust und vieles mehr ist auch im Finale nichts, das man einfach zur Unterhaltung nebenbei locker-flockig verschlingt – allerdings jede konzentrierte Minute und jeden wohlüberlegten, besonderen Satz wert. Wer über Vielfalt in der modernen Fantastik spricht, muss N. K. Jemisin gelesen haben.
N. K. Jemisin: Steinerner Himmel (Die große Stille Bd. 3) • Knaur, München 2020 • 432 Seiten • Paperback m. Klappenbroschur: 14,99 Euro
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