3. Juni 2016 1 Likes

Künstliche Intelligenz für alle

Elon Musk möchte mit seinem Open-AI-Projekt die K.I.-Entwicklung demokratisieren

Lesezeit: 2 min.

„Es gibt nur eine K.I.-Firma, die mir Sorgen macht.“ Dass der SpaceX- und Tesla-Entrepreneur Elon Musk sich nun also mit einem weiteren Thema der Zukunftstechnologie beschäftigt, ist eigentlich kein Wunder. Aber dass ihm die derzeitige Marktsituation Sorgen macht, und zwar, wie er in einem langen Interview auf der Code Conference zugegeben hat, ganz generell Sorgen für die Menschheit als solcher, das ist man von ihm nicht gewohnt.

Walt Mossberg, Chefredakteur vom Onlinemagazin The Verge, sowie Kara Swisher, Chefredakteurin und Gründerin des Tech-Nachrichtenportals Re/code, führten ein anderthalbstündiges Interview mit Musk (hier ein YouTube-Kanal mit einigen Clips daraus – Nachtrag: hier ist das ganze Interview), in dem alle möglichen Themen wie etwa Cyborgs oder SpaceX’s Pläne für eine bemannte Marsmission zur Sprache kamen – unter anderem aber auch Künstliche Intelligenz, zu deren künfiger Entwicklung sich Musk bereits seit Jahren kritisch äußert.

Dass diese Befürchtungen keineswegs an den Haaren herbeigezogen sind, bestätigt auch der Wissenschaftsphilosoph Nick Bostrom. Am Future of Humanity Institute an der Universität Oxford beschäftigen sich Bostrom und sein Team mit der Frage, wie wir mit den künstlichen Intelligenzen, die gerade erforscht und entwickelt werden, umgehen sollen – insbesondere wenn diese K.I.s einmal den menschlichen Intelligenzgrad übersteigen sollten und zu unkontrollierbaren Superintelligenzen werden könnten. In seinem Buch „Superintelligenz“ (erschienen bei Suhrkamp) malt Bostrom diverse Schreckensszenarien, die inzwischen auch die K.I.-Entwickler beschäftigen. Sorgen um das Thema K.I. sind also in der Tat angebracht.

Elon Musk spricht in seinem Interview nun darüber, dass die K.I.-Forschung sich in Zukunft in ganz unterschiedliche Entwicklungswege aufzweigen könnte – Wege, die beispielsweise Filme wie Spike Jonzes Her oder Romane wie William Gibsons „Neuromancer“ (im Shop) bereits vorgezeichnet haben. Musk sieht nun eine Gefahr darin, wenn die Technologie dafür sich in den Händen weniger großer und machtvoller Tech-Companys befindet. Darum hat er in das Open-AI-Projekt investiert, um mehr oder weniger die K.I.-Forschung zu demokratisieren und so ein Gegengewicht zur Marktmacht der aktuellen Big Player wie etwa Google, Facebook oder der Automobilindustrie zu bilden.

Befragt danach, wer von diesen Entwicklern ihm für die Zukunft der K.I. tatsächlich Sorgen machen würde, antwortete Elon Musk: „Ich will keine Namen nennen, aber es gibt nur einen.“ Wer das ist, kann man sich ja fast denken – oder einfach mal eine Runde Go darüber spielen

Foto © The Verge

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