Schwarze Masse aus dem All

Vermutlich ging es ursprünglich nur darum, Spider-Man ein neues cooles Kostüm zu verpassen. Eine „All new, all different“-Maßnahme, wie sie in der US-Superhelden-Branche an der Tagesordnung ist, um Fans einen kleinen Adrenalinstoß zu verpassen. Das altbekannte rotblaue Kostüm war immer etwas kindisch gewesen, das neue sollte Schwarz sein, erwachsener, attraktiver. Und daher bekam Peter Parker alias Spider-Man 1984 im Zuge des ersten großen „Crossover“-Events der US-Comicgeschichte (den „Secret Wars“, in die praktisch alle Marvelhelden der Zeit verwickelt wurden) auf einem fremden Planeten ein neues Outfit verpasst, weil das alte im Gefecht kaputt gegangen war.

Großer Fehler!

Denn das neue Kostüm erwies sich als außerirdischer Symbiont, der Parker alsbald (und zurück auf der Erde) das Leben zur Hölle machte. Es dauerte ein paar Jahre, bis er es loswurde und die schwarze Masse bei Eddie Brock unterkroch, einem Reporterkollegen, der Parker nicht gut gesonnen war. Da hatten sich nun zwei gefunden – der gemeinsame Zorn auf den Netzschwinger machte 1988 aus der Kombi Brock/Alien „Venom“, ein schwarzes Monster, das bis heute zu den großen Erzfeinden der zu den alten Farben zurückgekehrten Spinne gehört.

Schon in Sam Raimis „Spider-Man 3“ erlebte das Vieh 2007 sein Leinwanddebut, aber nun soll es wirklich rundgehen. Denn nach dem dritten Spider-Man-Reboot („Homecoming“) ist nun auch „Venom“ wieder im Geschäft. Was mit „Deadpool“ (einem „X-Men“-Spin-Off) geklappt hat, wird ja wohl auch bei „Spider-Man“ funktionieren, so die einfache Rechnung. Superschurkenantihelden in ihrem eigenen Film, faule Witze, viel Gewalt, das ist doch eine Formel.

Inszeniert wurde „Venom“ nun von Ruben Fleischer („Zombieland“) und ins außerirdische Symbiontenkostüm schlüpft der fabelhafte Tom Hardy („Mad Max: Fury Road“). Außerdem dabei sind u.a. Michelle Williams, Riz Ahmed, Reid Scott und Jenny Slate. Start ist der 4. Oktober 2018.

Leider gibt der erste Teaser noch nicht viel her, aber gut… ist ja noch eine Weile hin.