28. Oktober 2021

Kurz-Review: „Day of the Dead“-TV-Serie

Zum Glück ist Romero tot

Lesezeit: 2 min.

Nein, es freut sich natürlich niemand, dass Altmeister George R. Romero nicht mehr unter den Lebenden weilt. Aber falls er noch leben würde, wäre es spätestens bei Ansicht dieses neuerlichen Versuchs seiner Schöpfung weitere Dollars abzupressen, um ihn geschehen. Kurz vorher wäre dem Autorenfilmer bei einem markerschütternden Wutschrei garantiert die legendäre Romero-Brille von der Nase gerutscht und in 1000 Teile zersprungen – und so einen Abgang wäre nun echt nicht wünschenswert gewesen.

Mit der gerade auf Syfy gestarteten Serie „Day of the Dead“ wird nach „Day of the Dead: Contagium“ (2005), „Day of the Dead“ (2008), „Day of the Dead: Bloodline“ (2018) nun bereits zum vierten Mal sein in Deutschland kurioserweise immer noch beschlagnahmter Klassiker „Day of the Dead“ (1985; in Deutschland: „Zombie 2 – Das letzte Kapitel“) weiterverwurstet. Die Serie, die anfängt, als ob ein paar Skriptseiten beim Dreh vergessen wurden, hat, bis auf ein paar Zwinker-Zwinker-Gags hier und da, mit dem Film allerdings kaum etwas zu tun. Hier gibt’s keine düstere Parabel auf eine sich selbst zerfleischende Gesellschaft, sondern es wird von irgendwelchen Leuten erzählt, die in einer Kleinstadt vor Zombies wegrennen oder Zombies metzeln und zwischendrin ihre Dialogzeilen absondern. Alles völlig egal. Gewisse gesellschaftskritische Elemente oder Anmerkungen zu modernen Themen wie Fracking sind nur da, weil Romero das halt auch immer so gemacht hat. Wirklich was zu sagen hat man aber nicht.

Was den Machern wichtig war, merkt man gleich zu Anfang, denn es werden einem unverzüglich die zugegebenermaßen überaus gut gelungenen Masken und Effekte ins Gesicht geklatscht. Wäre bloß der Rest nicht so durch und durch ein Graus: Das billig in Kanada gedrehte, halbkomödiantische Schauerstück wird es dank flachen Bildern, Knallchargen und mauen Gags schwer haben, selbst die allerfanatischsten Zombiefans an den Empfangsgeräten zu halten. Traurig ist, dass für vier Folgen Steven Kostanski verantwortlich zeichnet, der sich mit „The Void“ (2016) oder „Psycho Goreman“ (2020) bereits ein paar Etagen weiter oben aufgehalten hatte.

Day of the Dead (USA 2021) • Regie: Steven Kostanski, Jem Garrard, Jacquie Gould • Darsteller: Keenan Tracey, Daniel Doheney, Natalie Malaika, Morgan Holmstrom, Kristy Dawn Dinsmore • seit 27.10.2021 auf Syfy

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