SØS Gunver Ryberg: Spine

Auf „Entangled“, dem erste Album von SØS Gunver Ryberg, hatte ich 2019 an dieser Stelle hingewiesen, nun ist das zweite da. „Spine“ setzt sich aus 10 Tracks zusammen, die laut Ankündigungstext futuristisch, aber nicht dystopisch sein sollen, denn Science-Fiction wird in Rybergs Augen zu oft als dystopische Projektion unserer gimmigen Realität verstanden, kann aber nun mal auch unsere Bedürfnisse, Hoffnungen und Träume widerspiegeln.

Grundsätzlich hat die gute Frau da natürlich Recht, seit einigen Jahren möchte man tatsächlich meinen, dass Science-Fiction in erster Linie aus Schwarzmalerei besteht, ob „Spine“ jetzt aber wirklich sooo positive Vibes vermittelt … darüber lässt sich streiten. Überaus mitreißend ist das Album aber definitiv geworden und definitiv anderes als das Debüt: Das Etikett „Techno“ in der Titelzeile stimmt nicht mehr wirklich: Die Rhythmen sind komplexer geworden, andere Stile wie Footwork haben unüberhörbar ihre Spuren hinterlassen.

„Spine“ ist das erste Release Rybergs eigenem Label „Arterial“ und ist in digitaler Form, als Vinyl und als Kassette auf alle Fälle über der Bandcamp-Seite der Künstlerin erhältlich – andere Anbieter wie Amazon listen zwar ebenso, aber die Verfügbarkeit steht auf einem anderen Blatt.