8. März 2025

Fünf Bücher von fünf starken Autorinnen

Zum Weltfrauentag: Empfehlenswerte Romane von Emily Tesh, Octavia E. Butler, Silvia Moreno-Garcia, Naomi Alderman und Martha Wells

Lesezeit: 4 min.

Am 8. März ist wieder Weltfrauentag. Der internationale Gedenktag erinnert an den Kampf um die Gleichberechtigung. Damit einher ging einst die Forderung nach einem Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation der Arbeiterinnen. Über hundert Jahre, nachdem der Weltfrauentag zum ersten Mal begangen wurde, ist der Weg zur Gleichberechtigung in vielen Ländern immer noch sehr, sehr steinig, zeigen gender pay gap und gender health gap einige der drängenden Probleme auf. Von dem antifeministischen Backlash durch erzkonservative Kräfte gar nicht erst zu reden. Viele gute Gründe also, sich dieses Jahr mit fünf Autorinnen und ihren Werken auseinanderzusetzen. Wir haben da ein paar Vorschläge.

 

„Die letzte Heldin“ von Emily Tesh

Einige Jahrzehnte sind vergangen, nachdem die Majoda die Erde ausgelöscht haben – und mit ihr das Leben von 14 Milliarden Menschen. Die letzten Überlebenden hat es auf die Raumstation Gaia verschlagen. Von hier aus planen sie, den Aliens eines Tages gehörig in den Hintern zu treten. „Solange die Kinder der Erde leben, soll der Feind uns fürchten!“, lautet nicht umsonst das Motto der Station. Für Kyr ist klar: Sie ist bereit, ihr Leben zu opfern. Doch wie so oft kommt alles anders als man denkt – und die Jugendliche muss sich alsbald die Frage stellen, ob ihre Vergangenheit und Gegenwart nicht auf einer großen Lüge basieren. Weiter in der Review von Sonja Stöhr.

Emily Tesh: Die letzte Heldin • Roman • Aus dem Amerikanischen von Nina Lieke • Heyne, München 2024 • 560 Seiten • Erhältlich als Paperback und eBook (epub) • Preis des Paperbacks 18,00 € • im Shop

 

Xenogenesis“ von Octavia E. Butler

Octavia E. Butlers „Xenogenesis“-Saga beginnt mit Lilith, einer Frau von der in einem Atomkrieg verwüsteten, entvölkerten, verstrahlten Erde. Sie erwacht mehrfach allein in einem schlichten, fremdartigen Raum, eindeutig als Gefangene, eindeutig unter Beobachtung. Ihr komfortables, aber dröges und einsames Gefängnis befindet sich, wie Lilith irgendwann herausfindet, auf einem riesigen Alien-Raumschiff von planetoider Dimension. Dort trifft Lilith letztlich eher früher denn später die außerirdischen Oankali, die wie humanoide, jedoch tentakelbewehrte Meeresschnecken aussehen und mehr als zwei Geschlechter kennen. Nach und nach erfährt Lilith von den Plänen, Taten, Gedanken der Oankali: Dass sie die Erde wiederbesiedeln wollen. Weiter in der Review von Christian Endres.

Octavia E. Butler: Xenogenesis • Drei RomaneAus dem Amerikanischen von Barbara Heidkamp • Heyne, München 2024 • 976 Seiten • Erhältlich als Paperback und eBook (epub) • Preis des Paperbacks: € 19,00 • im Shop

 

Die Tochter des Doktor Moreau“ von Silvia Moreno-Garcia

Bei „Die Tochter des Doktor Moreau“ handelt es sich weder um Prequel noch Sequel – man muss das Original von Wells nicht mal intus haben, obwohl es nicht schadet, zumindest dessen Prämisse zu kennen. Moreno-Garcias Buch ist eine eigenständige, stimmungsvolle und spannende Neufassung – eine vollständige Neubetrachtung, mit eigenem Setting, eigenem Schwerpunkt, eigenem Plot, und bis auf den Doktor eigenen Figuren. Silvia Moreno-Garcia verpflanzt die bekannte Geschichte auf die mexikanische Halbinsel Yucatán. Weiter in der Review von Christian Endres.

Silvia Moreno-Garcia: Die Tochter des Doktor Moreau • Roman • Aus dem Amerikanischen von Frauke Meier • Limes, München 2023 • 448 Seiten • Erhältlich als Hardcover und eBook (epub) • Preis des Hardcovers: € 22,00 • im Shop

 

Die Gabe“ von Naomi Alderman

Naomi Alderman erzählt von einer Welt, in der Mädchen und Frauen von einem Tag auf den anderen über die mysteriöse Fähigkeit verfügen, mit ihren Händen Stromschläge zu verteilen. Von nun an können sie durch bloße Berührung, andere Menschen verletzen, ja, sogar töten. Plötzlich werden Jungen von Mädchen belästigt, plötzlich sind es die Männer, die in dunklen Gassen Angst haben müssen, vergewaltigt zu werden, plötzlich sind die Frauen das stärkere Geschlecht. Keiner weiß, woher die Gabe kommt, doch jedem ist klar, dass sie die Welt für immer verändern wird. Eine Veränderung, die als Chance beginnt und in einer Katastrophe zu enden droht. Weiter in der Review von Elisabeth Bösl.

Naomi Alderman: Die Gabe • Roman • Aus dem Englischen von Sabine Thiele • Wilhelm Heyne Verlag, München 2023/2018 • 464 Seiten • Erhältlich als Taschenbuch und eBook (epub) • Preis des Taschenbuchs: € 12,00 • im Shop

 

Tagebuch eines Killerbots“ von Martha Wells

Die Roboter in unserer Realität und in der Science-Fiction haben einen weiten Weg hinter sich gebracht, seit Isaac Asimov (im Shop) 1942 erstmals seine berühmten Robotergesetze definierte – das, was ein Roboter in der direkten Interaktion mit anderen und vor allem mit Menschen tun darf, und was nicht. Im Buch „Tagebuch eines Killerbots“ von Martha Wells, worin sich die Menschheit über die gesamte Galaxie ausgebreitet hat und auf künstliche Intelligenz, Bots und Roboter setzt, geht es daher eine ganze Spur komplexer zu, was den Handlungsspielraum des nichtmenschlichen Titelantihelden anbelangt. Weiter in der Review von Christian Endres.

Martha Wells: Tagebuch eines Killerbots • Aus dem Englischen von Frank Böhmert • Heyne, München 2019 • 573 Seiten • Erhältlich als Paperback, Hörbuch Download und eBook (epub) • Preis des Paperbacks: € 15,99 Euro • im Shop

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