Climate-Fiction zur Weltklimakonferenz Bonn
Drei Cli-Fi-Romane, die den Klimawandel bis zum bitteren Ende weitererzählen
Während sich die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn auf die UN-Klimakonferenz vom 6.-12. November 2017 vorbereitet, und während die rechtskonservativen Hardliner in den USA und anderswo wahrscheinlich schon ihre Tweets der Ignoranz ins Handy tippen, gibt es ein paar Autoren, die sich bereits eingehend mit der drohenden Klimakatastrophe auseinandergesetzt haben.
Das Genre der Stunde heißt deshalb „Cli-Fi“, Climate Fiction, und es geht um nichts weniger als die Frage, wie die Menschheit damit umgehen kann, sollte sie – also: sollten wir – die Kurve nicht kriegen und die globale Erwärmung gegen die Wand fahren lassen, sozusagen. Wer wird überleben, wenn ja, wo, und vor allem: wie? Hier sind drei Cli-Fi-Romane, die genau diese Fragen beantworten:
Paolo Bacigalupi: Water – Der Kampf beginnt
Der US-amerikanische Südwesten kämpft erbittert um die letzten Wasserreserven und die Rechte am Colorado River. Das Gebiet wird von heftigen Sandstürmen heimgesucht, ganze Millionenstädte verelenden. Wer es sich leisten kann, wohnt in luxuriösen Arkologien, jeder andere ist Hitze, Staub und Nahrungsknappheit ausgesetzt. Kriminalität und Korruption greifen um sich. Angel Velasquez gehört zu einem Spezialeinsatzkommando der Wasserbehörde von Nevada, das die Reservoirs des Bundesstaates verteidigt und notfalls auch mit illegalen Methoden erweitert. Als das Gerücht aufkommt, dass in Phoenix eine neue Wasserquelle aufgetaucht ist, wird er dort hingeschickt, um zu ermitteln. Dabei trifft er die Journalistin Lucy Monroe, die der Quelle ebenfalls auf der Spur ist. Die beiden werden in einen Strudel aus Verrat und Gewalt hineingezogen, und Angel steht plötzlich im Fadenkreuz seiner eigenen Leute.
Paolo Bacigalupi: Water – Der Kampf beginnt ∙ Originaltitel: Water ∙ Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Müller ∙ 464 Seiten ∙ Blessing Verlag ∙ E-Book: 8,99 Euro (im Shop)
Michael Farris Smith: Nach dem Sturm
Nordamerika in naher Zukunft: Anhaltende Stürme haben die Küsten überschwemmt und die Bewohner weit ins Landesinnere zurückgedrängt. Nur Betrüger, Mörder und rivalisierende Gangs halten sich noch in den überfluteten Gebieten auf. Und Cohen, der geblieben ist, um den Verlust seiner Frau und seines ungeborenen Kindes zu betrauern. Als ihm bei einem Überfall, die einzigen Erinnerungsstücke an seine Familie genommen werden, sammelt Cohen seine letzten Kraftreserven, um sich zurückzuholen, was ihm gehört …
Hier geht es zur Rezension von Christian Hoffmann.
Michael Farris Smith: Nach dem Sturm ∙ Originaltitel: Rivers ∙ Aus dem Amerikanischen von Ronald Gutberlet ∙ 448 Seiten ∙ Heyne Verlag ∙ E-Book: 8,99 Euro (im Shop)
Kim Stanley Robinson: New York 2140
New York, einhundert Jahre später. Der Meeresspiegel ist angestiegen, und die Straßen des Big Apple haben sich in Kanäle verwandelt und aus den einstigen Wolkenkratzern sind hoch aufragende Inseln geworden. Aber noch hat New York sich nicht aufgegeben. In einem Haus treffen so unterschiedliche wie ergreifende Schicksale aufeinander – Schicksale, die von der Zukunft nach dem Ökokollaps erzählen. Da ist zum Beispiel ein nimmermüder Detektiv, und da ist das Internet-Sternchen. Auf dem Dach leben die Coder. Ihr Verschwinden setzt schließlich eine Kette von Ereignissen in Gang, die das Leben aller New Yorker für immer beeinflussen werden.
Der Autor hat in seinem Interview mit Elisabeth Bösl bereits ausführlich über seinen Roman, über den Klimawandel und die Aufgabe der Science-Fiction gesprochen.
Kim Stanley Robinson: New York 2140 ∙ Originaltitel: New York 2140 ∙ Aus dem Amerikanischen von Jakob Schmidt ∙ ca. 752 Seiten ∙ Heyne Verlag ∙ E-Book: 13,99 Euro (im Shop) ∙ erscheint voraussichtlich im Februar 2018
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