8. Dezember 2021 4 Likes 1

Geschenktipps für Kinder und Jugendliche

Für lange Winterabende

Lesezeit: 3 min.

Weihnachten nähert sich mit großen Schritten – und damit auch die Frage, was man den kleineren und größeren Bücherfans schenken könnte. Es folgt eine kleine Auswahl an lesenswerter Comics und Romanen, die einem in nahe und ferne Welten entführen.

 

Für kleine Entdecker

Die Welt ist manchmal schräg und erst diese Erdlinge! Gucken Fußball, nerven mit Hausaufgaben und verpacken Sachen, um anderen eine Freude zu machen. Vollkommen Banane – also zumindest aus der Sicht eines Außerirdischen. Diesen etwas anderen Blick auf die Menschen hat Comiczeichner Ferdinand Lutz seit 2011. Seitdem erscheinen die Abenteuer des kindlichen Außerirdischen Q-R-T (genannt Kurt) in „Dein Spiegel“. Der Berliner Reprodukt-Verlag veröffentlicht die Geschichten aufgearbeitet als Sammelbände seit 2015. Inzwischen liegt mit „Q-R-T: Im Raumschiff nach New York“ der vierte Band dieser kindgerecht witzigen Comicreihe vor. Dreimal dürfen Sie raten, wohin die Reise geht und warum es Erwachsene an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen könnte, wenn Kinder über den großen Teich fliegen möchten.

Ferdinand Lutz: Q-R-T • Reprodukt, Berlin 2015 - 2021• je 88 bis 136 Seiten • 14,00 € bis 20,00 € • Empfohlen ab 6 Jahren

 

Für Klassikfans

Patrick Ness hat mit „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (im Shop) einen modernen Klassiker geschrieben. Nun widmet sich der Amerikaner einem der großen Werke der englischen Literaturgeschichte: „Moby Dick“. Allerdings sind die Hauptdarsteller von Und der Ozean war unser Himmel“ (im Shop) nicht Menschen, sondern Wale. Ness dreht die Welt der Vorlage einfach um und lässt die Waldame Bathseba eine unglaubliche Geschichte über Besessenheit, Krieg, Intoleranz, und die Monster, die dadurch geschaffen werden, erzählen.

Patrick Ness: Und der Ozean war unser Himmel • Mit Illustrationen von Rovina Cai • Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell • cbj, München, 2021 • 160 Seiten • 20,00 € • Empfohlen ab 12 Jahren.

 

Für Märchenfans

Wer sich den Deutschen Kinder- und Jugendbuchmarkt ansieht, landet früher oder später bei diversen Trilogien oder Reihen. Umso schöner, wenn Autorinnen und Autoren eine abgeschlossene Geschichte in wenigen hundert Seiten erzählen können – und damit richtig begeistern. Das schafft Naomi Novik mit Romanen wie Das dunkle Herz des Waldes“ (im Shop) oder Das kalte Reich des Silbers“ (im Shop). In den beiden preisgekrönten Schmökern interpretiert sie in dem einen die Baba Jaga neu, in dem anderen das Rumpelstilzchen. Herausgekommen sind zwei packende Wälzer mit starken Frauenfiguren, deren Geschichten auch ältere Leserinnen und Leser mitreißen können.

Naomi Novik: Das dunkle Herz des Waldes • Aus dem Englischen von Marianne Schmidt • cbj, München, 2018 • 576 Seiten • 9,99 € • Empfohlen ab 14 Jahren.

Naomi Novik: Das kalte Reich des Silbers • Aus dem Englischen von Marianne Schmidt • cbj, München, 2020 • 576 Seiten • 10,00 € • Empfohlen ab 14 Jahren.

 

Für (queere) SF-Fans

Augmented Reality? Virtual Reality? Alles ein alter Hut in Anika Beers „Euphoria City“ (im Shop). Die Bielefelderin erzählt in ihrem neuesten Roman von einer Droge, die den Zugang zu einer Parallelwelt eröffnet, in der jeder über sich hinauswachsen kann. Doch natürlich hat das alles seinen Preis: Wer zu lange in Euphoria verweilt, wird unfreiwillig ein Teil von ihr. Beers Heldin Nora möchte daher der Simulation den Stecker ziehen – und damit ihren Bruder retten. Dafür braucht sie die Hilfe des jungen Sami, der alsbald auch für Noras Gegner zum Schlüssel im Kampf um die Stadt wird. Ein spannender Roman über (queere) Helden, Freundschaften und (Wahl-)Familien.

Anika Beer: Euphoria City • cbt, München, 2021 • 544 Seiten • 10,00 € • Empfohlen ab 14 Jahren.

 

Für Welten- und Zeitwanderer

Kinder der 1980er dürften „Herrscher der Zeit“ von 1982 kennen, für dessen Drehbuch unter anderem Comiclegende Moebius zuständig war. Den Originalroman „L’Orphelin de Perdide“ von Stefan Wul dürften hingegen die wenigsten hierzulande kennen. Vor kurzem ist der Klassiker von 1958 erneut adaptiert worden – als knallbuntes, optisch sehr ansprechendes Weltraumabenteuer. Doch Vorsicht: Genauso wie der Film ist die Comicversion „Die Waise von Perdida“ von Szenarist Regis Hautière („Aquablue“, Splitter) und Zeichner Adrián („Wakfu Heroes“, Ankama) nichts für Jüngere. Davon abgesehen hat Wuls Geschichte vom Guten und Bösen im Menschen bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Eine Interpretation, die eines Klassikers durchaus würdig ist.

Regis Hautière, Adrián: Die Waise von Perdida • Aus dem Französischen von Harald Sachse • Splitter Verlag, Bielefeld, 2020 • 112 Seiten • 22,00 € • Empfohlen ab 14 Jahren.

Kommentare

Bild des Benutzers Alexander Schlicker

Same procedure as every year...wie schon die letzten Jahre vielen Dank für die tollen Geschenktipps speziell für Jugendliche. Q-R-T ist schon bestellt:)

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