Lynne Ramsay verfilmt Stephen Kings „Das Mädchen“
Die Schottin geht in den dunklen Wald
Gute Nachrichten aus der Abteilung Stephen King (im Shop). Denn der aktuell stete bis reißende Strom aus Film- und TV-Adaptionen seiner Werke wird ergänzt um eine Verfilmung des wunderbaren Romans „The Girl Who Loved Tom Gordon“, den King 1999 veröffentlichte und der unter dem schlichten Titel „Das Mädchen“ auf Deutsch erschien (im Shop). Das wäre an sich gar keine große Erwähnung wert, weil – wie gesagt – derzeit eigentlich so ziemlich überall irgendetwas von King verfilmt wird. Das Besondere ist die Regisseurin, die das Buch verfilmen soll.
Mit der Schottin Lynne Ramsay hat man da nämlich eine höchst ungewöhnliche, geradezu spektakuläre Wahl getroffen. Die hat seit 1999 zwar nur vier Filme gemacht – Ratcatcher (1999), Morvern Callar (2002), We Need to Talk About Kevin (2011), You Were Never Really Here (2017) –, aber dabei völlig kompromisslos ihr eigenes Ding durchgezogen. Das wird nur unterstrichen durch ihren Ausstieg/Rauswurf aus Produktionen wie „The Lovely Bones“ (2004) und „Jane Got a Gun“ (2014), bei denen es die berühmten „kreativen Differenzen“ gab.
Kings „The Girl Who Loved Tom Gordon“ gehört zu jener Gruppe seiner Romane, die nicht ganz so breit angelegt sind, dazu gehören zum Beispiel auch „Gerald’s Game“ (dt. Das Spiel, im Shop) und „Misery“ (1987; dt. Sie, im Shop), kleine Terrorstücke mit ein bis zwei Personen, die verdammt unangenehm sein können. Das 12-jährige Mädchen im Titel ist Trisha, und Trisha verirrt sich im Wald. Das ist der Plot. Denn die Kleine muss irgendwie überleben, bis eine Suchmannschaft sie findet. Nach Tagen beginnt sie zu Halluzinieren, und das macht es nicht einfacher, denn sie verliert immer stärker den Bezug zur Realität.
Bereits 2005 hatte es Pläne einer Filmadaption gegeben und George A. Romero (Dawn of the Dead) war als Regisseur vorgesehen, aber das Vorhaben zerschlug sich. Doch auch beim aktuellen Projekt ist der Name Romero wieder involviert, denn hinter der Produktion steht Sanibel Films, die Firma von Christine Romero und ihrem 2017 verstorbenen Mann George Romero. Das Drehbuch haben Christy Hall und Ramsay verfasst.
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