Chihei Hatakeyama: „Void XXV“
Neues vom Ambient-Maestro
Ich kann durchaus verstehen, wenn Leute beim Stichwort „Ambient“ mittlerweile die Augen verdrehen, denn das Genre litt in den letzten Jahrzehnten arg unter einer nicht enden wollenden Flut von Veröffentlichungen mit allzu tonlosem Geschrubbe, selbst einstige Helden wie Tangerine Dream sind nach ihren Großtaten im unteren Mittelmaß versumpft. Chihei Hatakeyama würd ich aber in Schutz nehmen.
Natürlich, auch die Musik des Japaners wird für generell ungeduldige Naturen wahrscheinlich eine Qual sein, wer dem Genre aber (noch) nicht komplett abgeneigt ist, wird schnell begreifen, wieso Hatakeyama seit seinem Debüt im Jahr 2006 zur festen Größe innerhalb der Ambient-Landschaft geworden ist und mittlerweile ein wenig als Brian-Eno-Thronerbe gilt. Natürlich nicht alles ist gelungen, ab und zu übertreibt es Hatakeyama mit Soundexperimenten und wirkt willkürlich, an 20-minütigen, nahezu statischen Drones werden sich wohl nur die eingefleischtesten Soundfanatiker erfreuen. Das meiste aber ist dafür absolut hörenswert und wartet mit einem verträumten, rauschhaften, schwer beschreibbaren, irgendwie „malerischen“ Stil auf, von dem man sich schnell einlullen lässt, zumal sich in den aufgefächerten, so minimalistischen wie epischen, Soundteppichen oft hübsche Melodiebögen entdecken lassen.
Die Tage gab’s einen neuen Teil seiner „Void“-Reihe und die schließt nahtlos am Vorangegangenen an: Einfach schön, hypnotisch und gerade in ultra-hektischen Zeiten wie diese genau richtig.
Hier lässt sich das gute Stück anhören und kaufen (nur als digitale Version!).
(Da sich noch keine Hörproben auf Youtube befinden, gibt’s stattdessen eine faszinierende Mini-Doku und eine Session, bei ersterem lassen sich im Youtube-Menü Untertitel dazuschalten)
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