Ausgabeart: 
E-Book
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Die Vakuum-Atmer
Jedes Kind weiß, dass man im Vakuum nicht atmen kann. In zahllosen Büchern finden sich ekelerregende Geschichten von explodierten Raumfahrern, die natürlich grundsätzlich wahr sind. Doch der menschliche Körper kann Erstaunliches aushalten, wie die Crew einer Raumstation am eigenen Leib erfahren muss …
Die Erzählung „Die Vakuum-Atmer“ erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und umfasst ca. vier Seiten.
Wird ein Mensch ungeschützt dem Vakuum ausgesetzt, ist der Tod so gut wie sicher: durch den extreme geringen „Luftdruck“ dehnt sich die Luft in den Lungen rapide aus und beschädigt dabei die Bläschen, die für den Gasaustausch sorgen. Das Wasser im Gewebe verdampft sofort, was zu hässlichen Schwellungen führt, auch wenn die nicht so stark sind, dass die Haut aufreißt. Die Augen würden zwar nicht explodieren, aber der konstante Verlust von Flüssigkeit und Gas führt dazu, dass sie rapide auskühlen, ebenso wie Mund und Nase. Die verdampfte Flüssigkeit bildet Gasbläschen in den Adern, die wiederum den Blutfluss blockieren, sodass er nach etwa einer Minute zum Stillstand kommt. Durch den Mangel an Sauerstoff verliert man nach 15 Sekunden dankenswerterweise das Bewusstsein, sodass man den kurz darauf eintretenden Tod nicht mitbekommt.
Es ist jedoch möglich, einige Sekunden lang im Vakuum zu überleben. Das beweist unter anderem ein Unfall am Johnson Space Center in Houston im Jahr 1965, bei dem ein Techniker in einer Vakuumkammer seinen Raumanzug beschädigte. Nach 12 bis 15 Sekunden verlor er das Bewusstsein, nach weiteren 27 Sekunden erlangte er es wieder – nachdem man seinen Anzug wieder unter Druck gesetzt hatte. Dem Bericht zufolge war das letzte, woran er sich erinnern konnte, ehe er ohnmächtig wurde, dass das Wasser auf seiner Zunge anfing zu kochen. Außerdem verlor er den Geschmackssinn, erlangte ihn jedoch einige Wochen nach dem Unfall zurück, den er abgesehen davon unbeschadet überstand.