12. November 2019 1 Likes

Nach der Flut

„Floreana“ von Louis Morton

Lesezeit: 1 min.

Am Anfang fliegen Papageien durch Bäume, aber irgendetwas stimmt nicht an dieser langen Szene. Die Vögel ecken an und verursachen dabei seltsame Geräusche und Spuren. Louis Mortons „Floreana“ baut auf dieser kleinen Irritation auf und steigert sie dann von Sekunde zu Sekunde. Vier Minuten später sitzt man dann da und denkt. „Holy Sh%$! Was war das denn?“ Morton braucht keine Dialoge, um eine Geschichte zu erzählen, die eigentlich keine ist, sondern eher Zustandsbeschreibung einer zukünftigen Welt … reines Worldbuilding sozusagen. Die Kamera fährt dabei stets von links nach rechts, eine fast ununterbrochene Fahrt ohne Ende, quasi ein Sidescroller-Game, bei dem man aber nur Zusehen kann. Zum Hüpfen ist es zu spät, jetzt geht es nur noch um Schadensbegrenzung.

Wenn dann die Pointe kommt, übersieht man sie zunächst beinahe, weil man sich an die wunderschönen Bilder und Seltsamkeiten gewöhnt hat. Das Hirn weigert sich fast, die nötigen Schlüsse zu ziehen, die die Bilder nahelegen. Aber Morton lässt nicht locker und zeigt es immer wieder, schön von links nach rechts.

Das tolle Sounddesign stammt von Sofie Birch und Asbjørn Derdau, kann man ruhig mal extra erwähnen.

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