21. April 2018 1 Likes

Der Mensch im Kosmos

50 Jahre Arthur C. Clarkes „2001: Odyssee im Weltraum“

Lesezeit: 2 min.

Arthur C. Clarke (1917-2008) ist ein Urgestein der Science-Fiction, ein Autor, der enormen Einfluss auf die Entwicklung des Genres hatte und gemeinsam mit Isaac Asimov (im Shop) und Robert A. Heinlein (im Shop) wohl die größten Spuren hinterlassen hat. Etliche seiner Romane – egal, welchen literarischen Wert man ihnen heute auch zumessen mag, und egal wie naiv vieles davon heute wirkt – sind Meilensteine, ohne die das Genre nie das geworden wäre, was es heute ist. „Childhood’s End“ (1953; dt. Die letzte Generation, im Shop) steht stellvertretend für einen Paradigmenwechsel – weg von der Baller-SF, hin zu philosophisch-ethischen Gedankenspielen. Ebenso herausragend: „Rendezvous with Rama“ (1973; dt. Rendezvous mit Rama, im Shop) und „The Fountains of Paradise“ (1979; dt. Fahrstuhl zu den Sternen, im Shop).

Und dann ist da noch „2001: A Space Odyssey“ (1968; dt. 2001: Odyssee im Weltraum). Der Roman zum Film von Stanley Kubrick, der in diesem Monat seinen 50. Geburtstag feiert. Der „Roman zum Film“, das klingt nach Merchandise, nach schnellem Geld. Und greift, zumindest in diesem Fall, viel zu kurz. Denn Kubrick hatte Clarkes Kurzgeschichte „The Sentinel“ (1951; dt. Der Wächter) gelesen und den britischen Autor engagiert, ein gemeinsames Drehbuch für einen SF-Film zu realisieren. Diese Zusammenarbeit, die sich über mehrere Jahre hinzog, brachte schließlich den legendären Film hervor, während Clarke zeitgleich eine Romanfassung des Drehbuchs schrieb.

Beide Werke erzählen von einer Reise zu den Sternen und vom Platz des Menschen im Kosmos. Sie erzählen von rätselhaften schwarzen Monolithen, die womöglich für einen Evolutionssprung verantwortlich sind, der den Menschen überhaupt erst den Weg zu den Sternen möglich macht.

Der Roman erschien ein paar Wochen nach dem Film und manch ein Zuschauer, für den Kubricks Film ein einziges Rätsel war, dürfte dankbar für das Buch gewesen sein. Denn vieles, was bei Kubrick nur angedeutet und vor allem visuell und stark symbolisch erzählt wird, bekommt bei Clarke eine erklärendere Note. Gerade der Konflikt mit der künstlichen Bordintelligenz HAL und – natürlich – die Schlusssequenz (die Geburt des „Sternenkinds“), hinterlassen bei Clarke deutlich weniger Fragezeichen im Kopf. Das ermöglichte ihm auch, Fortsetzungen zu verfassen, die Kubricks Vision unberührt ließen und stattdessen ein eigenes erzählerisches Universum bilden, das aber nicht zwingend homogen ist. Denn Clarke selbst betrachtet die vier Romane – nach „2001“ folgten „2010: Odyssey Two“ (1982), „2061: Odyssey Three“ (1987) und „3001: The Final Odyssey“ (1997); alle enthalten in 2001: Odyssee im Weltraum. Die komplette Saga (im Shop) – eher als Variationen eines Themas.

Und das ist bei Clarke immer der Mensch und das Universum. Der Mensch, der seinen Platz im Universum sucht. Und die überwältigende Größe, Schönheit und Rätselhaftigkeit dieses Universums, das uns mit seiner Faszination anzieht.

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